Sprechen wir doch mal über Süßkartoffeln. Gefühlt machen sie gerade einen wahren Hype durch. Vor ein paar Jahren war noch nicht so wahnsinnig viel los rund um die Süßkartoffel. Bis die Süßkartoffel-Fritten Einzug in unsere Frittenbuden hielten und unsere Herzen im Sturm eroberten. Es geht doch nichts über knusprige Süßkartoffel-Pommes mit Limetten-Mayo… Oder eben um diese leckere Süßkartoffel Tarte mit geschmorten Zwiebeln und Ziegenkäse!
Die Süßkartoffel – doch nur des Hipster-Gemüse?
Werden diese besagten Pommes aber kalt oder sind sie zu dick geschnitten, wird es für mich komisch. Labberige und generell sehr weiche Süßkartoffen sind so gar nicht meins. Bisher kannte ich die Süßkartoffel auch eher in Form von experimentellem Püree von Leuten, die eine fancy Alternative zu normalen Kartoffeln wollten und mir besagtes Püree servierten. Nicht mit mir, als weltgrößtem Kartoffelfreund von all den Lindas, Annabelles und wie sie noch so heißen! Entsprechend war dann auch meine Laune, wenn mir Süßkartoffeln serviert wurden. Ich wurde einfach nicht warm mit diesen seltsamen orangenen Knollen. Süßlich, pampig, parfümiert – das waren die ersten Begriffe, die mir in den Sinn kamen, wenn ich an Süßkartoffeln dachte. Völlig überbewertetes Hipstergemüse und außerdem mal so gar nicht regional! Schließlich kommen die meisten dieser Knollen aus China oder den USA.
Die Süßkartoffel und ich?!
Doch wie das so ist, man wächst ja mit seinen Aufgaben. Und ich hab mir vorgenommen Dinge neu anzugehen und zu bezwingen. Kaum vorstellbar, dass ich bis vor wenigen Jahren Rote Bete gehasst habe, Rhabarber nicht mal anfassen wollte und Oliven und Kapern verschmäht habe. Doch all dem habe ich mich gestellt und diese Dinger lieben gelernt. Also musste eine Chance für die Süßkartoffel her. Langsam habe ich mich rangetastet, sie roh in frisch gepresste Säfte eingebaut, selbst gemachte Fritten ausprobiert und mittlerweile bin ich so weit, dass ich sie in gebratener und gebackener Form ganz gut essen kann und sogar mag! Nur bei Pürees und Suppen bin ich weiter skeptisch. Falls also jemand das ultimative Rezept für eine leckere Suppe kennt, immer her damit! So lange vergnüge ich mich hier mit dieser leckeren Süßkartoffel Tarte mit geschmorten Zwiebeln und Ziegenkäse. Und übrigens gibt es immer mehr Projekte für den heimischen Anbau von Süßkartoffeln, zum Beispiel hier bei Kartoffelkult.
Weitere schwierige Gemüse für mich sind übrigens Knollensellerie, Artischocken und Fenchel. Mal sehen, wann und in welcher Form ich mich damit beschäftige. Jetzt erst mal viel Spaß beim Ausprobieren und Nachmachen dieses Rezepts aus der Kategorie “Schnelle vegetarische Feierabendküche”. Yummy!
Süßkartoffel Tarte mit geschmorten Zwiebeln und Ziegenkäse
Zutaten
- 4 kleine rote Zwiebeln
- 2 EL guter Balsamico
- 2 EL Johannisbeer-Konfitüre (alternativ: Gelee)
- 2 mittelgroße Süßkartoffeln (insgesamt ca. 500 g)
- 1 Rolle Butter-Blätterteig aus dem Kühlregal
- 1 Ziegenkäserolle (200 g)
- 2 EL Milch
- Olivenöl
- Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
Die Zwiebeln schälen und auf einer Reibe in feine Ringe reiben. Etwa 2-3 Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln 20-25 Minuten unter gelegentlichem Rühren bei niedriger Hitze schmoren.
Zum Schluss den Balsamico und die Johannisbeer-Konfitüre hinzufügen und noch mal 5 Minuten unter Rühren mitgaren. Danach vom Herd nehmen und etwas auskühlen lassen.
Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Die Süßkartoffeln schälen und in etwa 2 cm große Würfel schneiden. Auf das Backblech geben, mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwa 2-3 EL Olivenöl vermischen. Im vorgeheizten Ofen im oberen Drittel etwa 20 Minuten backen.
Den Blätterteig aus dem Kühlschrank nehmen und etwa 10 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen. Dann auf einem Backblech ausrollen. Den Rand mit 2 cm Breite vorsichtig mit einem Messer einritzen, damit der Teig später gut aufgeht.
Die geschmorten Zwiebeln gleichmäßig auf dem Teig bis zum eingeritzten Rand hin verteilen.
Die gegarten Süßkartoffelstücke darüber verteilen.
Die Ziegenkäserolle in etwa 1 cm dicke Stücke schneiden und gleichmäßig über den Süßkartoffeln verteilen.
Den Blätterteigrand mit etwas Milch bestreichen.
Die Tarte im heißen Ofen etwa 35-40 Minuten auf der mittleren Schiene backen.
Aus dem Ofen nehmen und sofort servieren.
Hinweise
Zur Süßkartoffel Tarte passt ein grüner Herbstsalat, zum Beispiel mit Wildkräutern.
Ein weiteres Rezept für Süßkartoffeln findet ihr hier – übrigens ein perfektes Einsteigerrezept:
Süßkartoffel-Hörnchen mit Ahornsirup-Butter
12 Kommentare
Caro
9. Oktober 2017 um 8:08Hallo Maja, tolle Idee, das werde ich heute gleich nachmachen ?
Maja
29. Oktober 2017 um 22:55Ganz lieben Dank für deinen Kommentar!
Sandra
12. Oktober 2017 um 9:53Hallo Maja,
mit Süßkartoffeln hatte ich noch nie Probleme, ich finde gerade Hokkaido ist ja ein bisschen wie Kürbis und den mochte ich schon immer. Aber mit Kapern, Oliven, Artischocken und Fenchel kann man mich heute noch jagen… Aber wer weiß, vielleicht kommt das auch noch. Die Tarte sieht jedenfalls absolut köstlich aus und wandert sofort auf meine Nachkochliste! Den Tipp mit den regionalen Süßkartoffeln finde ich auch super. Auf einem Kölner Wochenmarkt verkaufen die ihre Kartoffeln aber nicht oder?
Maja
29. Oktober 2017 um 22:57Bitte entschuldige, dein Kommentar ist mir durchgerutscht. Vielen Dank dafür! Hihi, wir verstehen uns in der Gemüserichtung. Und bei Artischocken und Fenchel stimme ich dir zu und glaube auch nicht, dass ich mich mit denen noch mal anfreunden kann.
Soweit ich weiß gibt es die regionalen Süßkartoffeln bisher noch nicht in den entsprechenden Mengen, um sie auf dem Markt anzubieten. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das aber durchaus geplant. Ich halte auf jeden Fall die Augen offen!
Ela
12. Oktober 2017 um 14:27Ohh die sieht ja absolut köstlich aus liebe Maja! Davon würde ich gern ein stück probieren.
Liebe Grüße,
Ela
Maja
29. Oktober 2017 um 22:54Vielen lieben Dank, Ela 🙂
Veronika
13. Oktober 2017 um 15:24Liebe Maja, dieses Rezept hört sich so wunderbar herbstlich und lecker an! Muss ich unbedingt mal ausprobieren!
lg
Veronika
Maja
29. Oktober 2017 um 22:54Ganz lieben Dank und viel Spaß beim Nachmachen, liebe Veronika 🙂
Sofia
5. November 2017 um 16:17Liebe Maja, deine Tarte ist als Abendschmankerl mit Freunden geplant. Bist du für das gesamte Backblech mit den Zutaten hingekommen? Die Tarte sieht mir etwas kleiner aus und ich denke, dass ich die Zutaten 1,5-fach benötige. Liege ich da richtig?
Viele Grüße, Sofia
Maja
5. November 2017 um 19:23Hallo Sofia,
es handelt sich hier um einen rechteckigen Blätterteig aus dem Kühlregal. Der ist immer etwas kleiner als das Backblech. Ich würde auch die 1,5-fache Menge nehmen oder TK-Blätterteigplatten. Die kann man prima auftauen lassen und bündig miteinander ausrollen, um sie in Blechgröße zu bekommen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Liebe Grüße
Maja
Kirsten
19. November 2017 um 23:09Liebe Maja,
ich habe die Tarte nachgemacht und wir waren total begeistert davon, sooooooo lecker! Habe sie auch bei mir verbloggt mit Link zu dir: https://sugarandspice.blog/tarte-mit-suesskartoffeln-geschmorten-zwiebeln-und-ziegenkaese/
Vielen Dank für das tolle Rezept!
Viele Grüße,
Kirsten
Maja
27. November 2017 um 19:27Liebe Kirsten,
wie toll, sie sieht fantastisch aus! Toll, dass es dir auch so gut geschmeckt hat 🙂
Liebe Grüße
Maja