Schon wieder ist ein Jahr vergangen und ich sitze hier und schreibe meine persönliche Foodblogbilanz für das Jahr 2020. Das Jahr, das auf dem Kopf gestanden hat. Hab ich im letzten Jahr noch davon berichtet, wie viel ich unterwegs war und was ich alles unternommen hab, sieht das in diesem Jahr doch eher ziemlich mau aus. Aber ich kann mich nicht beschweren: Für meinen Blog war das Jahr absolut erfolgreich. So viele Leute haben sich mit dem Thema Kochen auseinander gesetzt oder auseinandersetzen müssen. Das hat zu vielen Aufrufen und vielen nachgekochten Rezepten geführt. Vor allem die einfachen und schnellen Rezepte kamen gut an.
Normalerweise würde ich an der Stelle auf meine monatlichen Highlights verweisen, von meinen Reisen berichten und den tollen Events, auf denen ich sonst so war. Doch Pustekuchen. Dieses Jahr ist alles anders. Meine Highlights waren Zoom- und Teams-Telefonate. Mein letztes Treffen und meine letzte Reise war eine beruflich bedingte Fahrt nach Hamburg Ende Januar. Da war ich mit meiner lieben Freundin Simone von S-Küche noch lecker essen. Und das war es dann. Bis wir uns in einer relativ spontanen Aktion im Mai ein winziges Häuschen in Holland am Meer zugelegt haben. Abgelegen, ohne Kontakte und unser Sommerdomizil, nur 3 Stunden von zu Hause entfernt.
#Foodblogbilanz2020
Deswegen kommen wir jetzt direkt zu meiner ganz persönlichen Foodblogbilanz in diesem Jahr. Sabrina und Steffen von Feed me up before you go-go sammeln sie in diesem Jahr alle: Einladung zur Foodblogbilanz 2020.
1. Was war 2020 dein erfolgreichster Blogartikel?
Mein mit Abstand erfolgreichster Blogartikel in diesem Jahr ist mein Beitrag 20 schnelle Hauptgerichte für den Alltag. Eigentlich ist es nur eine Zusammenstellung aus meinen bestehenden Rezepten. Mitte März habe ich aber damit genau das getroffen, was viele Leute gesucht haben: Plötzlich war man zu Hause, hatte die Familie permannent da und musste neben Homeoffice und Homeschooling jetzt auch noch für alle kochen. Seit März wurde die Zusammenstellung knapp 100.000 Mal aufgerufen. Hier findet ihr mein Best Of:
2. Welche drei deiner eigenen Blogartikel aus diesem Jahr haben dir persönlich am meisten bedeutet?
Einer der drei Beiträge ist sicher der oben genannte. Die Suchanfragen nach meinen Rezepten für die schnelle Feierabendküche stiegen Anfang März immer weiter an, ich konnte also sehen, dass es definitiv eine Nachfrage zu dem Thema gab und konnte schnell darauf reagieren. Dazu habe ich viel tolles Feedback auch auf meine älteren Beiträge und Rezepte bekommen, die sich großer Beliebtheit erfreut haben.
Der Herzhafte Käsekuchen zu Ostern ist für mich auch ein wichtiger Beitrag. Nicht, weil es mein Lieblingsrezept des Jahres war. Sondern weil ich dieses Rezept zum letzten Treffen mit Freunden gemacht haben. Zusammen mit Gernekochen und Die Jungs kochen und backen haben wir am 1. März unseren Osterbrunch gemacht, um ihn danach zu verbloggen. Das letzte “normale” Treffen, bevor alles anders wurde.
Ein weiterer wichtiger Beitrag war für mich in diesem Jahr der Sommersalat mit gerösteten Kirschen, Ciabatta-Croûtons und Burrata. Nicht nur, dass wir als Blogger auf das Thema “Schnelle Küche” reagiert haben. Ich habe damit auch eine neue Kategorie, die Ferienhausküche, gestartet. Und gezeigt, wie man auch mit wenig Ausstattung lecker kochen kann! Im Ferienhaus hatte ich wunderschöne Wochen im Sommer.
3. Und welche drei aus anderen Blogs haben dich am meisten inspiriert?
Ich muss zugeben, ich hab in diesem Jahr so gut wie keine Blogartikel aktiv gelesen. Es sei denn, ich bin über Social Media darüber gestolpert und habe sie aktiv aufgerufen oder mit jemandem darüber gesprochen.
Eine absolut sichere Bank war in diesem Jahr Stevan von Nutriculinary für mich. Stevan nennt den Bereich auf seiner Seite zwar selbst “Magazin”, ich zähle ihn aber dennoch immer mit zu den Foodbloggern. Vom Koch.Campus Wien über Restaurantbesuche bis hin zur Kochschule, hat er über alles berichtet. Hier hab ich in diesem Jahr viel und gerne gelesen. Stellvertretend ist es die Kochschule zum Thema Ente für mich. Ihr wollt wissen, was es rund ums Thema Entenbraten zu wissen gibt? Bitteschön, hier findet ihr alles, was ihr wissen müsst. Perfekt zusammengetragen, informativ und unterhaltsam. Im Nutruculinary Magazin kann man wirklich versinken und stundenlang schmökern.
Zum Ende des Jahres hat die liebe Simone von S-Küche noch einen wunderbaren Beitrag zum Thema Käse und Getränke-Pairing rausgehauen: STIMMIGE KÄSEPLATTE UND DIE PASSENDEN GETRÄNKE MIT KÄSE AUS ÖSTERREICH – MOST, PALE ALE ODER PRICKELNDES? Das finde ich so unglaublich interessant und inspirierend! Bisher habe ich mich mit dem Thema nicht so sehr beschäftigt. Diesen Beitrag habe ich aber verschlungen!
Gerade während ich das schreibe, merke ich, dass Stevan und Simone auch die beiden waren, die ich hier im letzten Jahr geteilt habe. Und dass ich gerade wieder über die gleiche Problematik gestolpert bin, wie auch schon im letzten Jahr. Und es nervt mich als Leser persönlich immer noch: So viele Blogs sind nicht mehr chronologisch aufgebaut. Ich kann nicht blättern und mich treiben lassen, wenn ich nicht genau weiß, was ich suche oder lesen möchte. Das mag ich persönlich nach wie vor nicht. So viele Blogs haben mittlerweile auch so viel Werbung eingebunden, dass ich sie nicht mehr aufrufe. Bis ich zum Rezept gescrollt habe, hatte ich schon 10 nervige Werbeeinblendungen. Und dann lese ich doch lieber woanders, bevor ich mir irgendwelche dubiose Casino-Werbung anzeigen lassen muss, die Seite super langsam nachlädt und springt. Ich bin selbst Blogger und weiß, dass viele mittlerweile von ihrem Blog leben. Wenn für mich als Leser das Vergnügen aber komplett auf der Strecke bleibt, mag ich den Blog halt auch nicht mehr lesen, das gilt genauso für große Seiten, die mit Werbung zugepflastert sind. Ich gehöre zu den Nutzern, die gerne ein paar Euro zahlen, um dann Werbefreiheit zu genießen. Meine persönliche Meinung.
4. Welches der Rezepte, die du 2020 veröffentlicht hast, hast du selbst am häufigsten gekocht – und warum?
Nach fast 9 Jahren habe ich mal mein altes Bolognese-Rezept überarbeitet und neu online gestellt. Ich hatte nur ein ziemlich hässliches Bild und keine Formatierung. Es wurde also höchste Zeit für eine Neuauflage von Ragù alla bolognese – Sauce Bolognese nach Marcella Hazan. Das Rezept habe ich seitdem mehrfach nachgekocht. Dieses Jahr hab ich mir außerdem einen 17-Liter-Kochtopf angeschafft und koche die Sauce immer einen ganzen Tag lang auf Vorrat ein. So hab ich immer was im Schrank. Im Beitrag seht ihr übrigens nicht nur, wie ich die Sauce einkoche, ihr könnt auch das Originalbild noch sehen…
5. Welches Koch- oder Blog-Problem hat dich 2020 beschäftigt? Und hast du es gelöst?
Tatsächlich konnte ich mein Platzproblem aus dem letzten Jahr lösen! Ich habe ordentlich aufgeräumt und ausgemistet. Einige der Küchengeräte sind ins Ferienhäuschen gezogen und ich habe eine neue Ordnung für die Lebensmittel.
In diesem Jahr waren die Probleme deswegen eher wieder nur technisch bedingt. Ich hatte gerade Anfang des Jahres immer wieder mit Serverproblemen zu kämpfen. Mein Blog war immer wieder offline, was mich furchtbar genervt hat.
Seit Oktober habe ich außerdem Probleme mit Pinterest. Meine Aufrufe sind kontinuierlich im freien Fall, egal wie ich darauf reagiere. Meine Sachen werden über die Suche nicht mehr gefunden. Der Support kann oder will nicht helfen. Ich weigere mich aber dafür zu zahlen, habe mein Tailwind-Abo schon gekündigt und werde mich wohl mehr auf andere Kanäle konzentrieren. Pinterest setzt immer mehr auf Video-Pins und Story-Pins, beides hilft mir aber nicht für meinen Blog weiter und so sehe ich nicht, warum ich da mehr Zeit und Energie geschweige denn Geld rein investieren sollte.
6. Was war deine größte kulinarische Neuentdeckung dieses Jahres – welches Lebensmittel, welches Rezept, welche Küchentechnik, welcher Geschmack hat dir eine völlig neue Welt eröffnet?
In diesem Jahr drehte sich fast alles um die schnelle Feierabendküche. Mit einer Ausnahme: Sauerteig! Und während ich das schreibe, habe ich auch den dritten Beitrag gefunden, der mich in diesem Jahr inspiriert hat. Wobei, nicht Beitrag, sondern eine ganze Kategorie: Lou von Happy Serendipity hat das Thema Sauerteig und Brot backen im Frühjahr aufgegriffen. Seit April hege und pflege ich jetzt meinen Lievito Madre namens Gian-Luca und habe schon mehrere Nachkommen von ihm weiterverschenkt. Auch Rudi, der Roggen-Sauerteig lebt seitdem bei mir. Und ich bin voll ins Brotbackbusiness eingestiegen. Bisher habe ich nur nachgebacken und noch keine eigenen Rezepte veröffentlicht. Deswegen kann ich hier nichts verlinken. Euch aber zumindest mal ein Bild von meinem Brot dalassen:
7. Was war der beste (oder lustigste) Suchbegriff, über den Besucher auf deinen Blog gekommen sind?
Ich liebe es, am Ende des Jahres einfach mal durch die Suchanfragen zu scrollen. Dieses Jahr waren das unter anderem mit jeweils 2 Treffern Mollys Foodblock (ja ok, fast), ottolwnghi qucihe (ist das ein Begriff aus Harry Potter?) oder auch rezept einelege gurgen. Sie alle haben irgendwie zu mir gefunden.
8. Was wünschst du dir und deinem Blog für 2021?
Mein Blog wird in zwei Wochen schon 10 Jahre alt. Ist das zu glauben?!
Ich wünsche mir weiter Gelassenheit und nur das zu machen, was mir auch Spaß macht. Da ich meinen Blog weiterhin als Hobby neben meinem Hauptjob betreibe, sollte mir das ganz gut gelingen. Klar, würde ich auch gerne mal wieder reisen und darüber berichten. Wenn nicht, hoffe ich aber, euch weiterhin mit Rezepten zu inspirieren.
Hier findet ihr meine Rückblicke aus den letzten Jahren
Jahresrückblick 2019
Jahresrückblick 2018
Jahresrückblick 2017
Jahresrückblick 2016
Jahresrückblick 2015
Jahresrückblick 2013
Jahresrückblick 2011
Und was ich außerdem noch sagen wollte:
Wie jedes Jahr möchte ich ganz besonders meinen Leserinnen und Lesern danken. Vielen Dank für viele tolle Kommentare, sowohl im Blog als auch über Social Media. Vielen Dank für euer tolles Feedback und eure Mails. Ich freue mich da immer riesig drüber.
Vielen Dank auch wieder an meinen wunderbaren Mann, der dafür sorgt, dass die Kiste hier irgendwie am Laufen bleibt. Auch bei Serverausfällen oder großen Updates und fiesen Sicherheitslücken.
Ich wünsche euch ein schönes und gemütliches Silvester im kleinen Kreis und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund!
8 Kommentare
Theres
31. Dezember 2020 um 11:35Hach Maja,
I Feel you, was Pinterest angeht… Und auf das Sommerhaus sind wir ein wenig neidisch 😉 Wird Zeit für einen Besuch bei euch im nächsten Jahr
Gabi
31. Dezember 2020 um 16:16Sauerteig, Bolognese & Pinterest-Frust – yup, bei mir auch 😉 Danke für den ausführlichen Jahresrückblick mit dene schönen Fotos!
Bine
1. Januar 2021 um 17:43Eine sehr schöne Bilanz hast Du da geschrieben, liebe Maja! Und ja, ich unterschreibe so einiges bei Dir. Reisen. Pinterest. Magazin-Blogs. Da bin ich bei allen drei Punkten ganz bei Dir!
Mach weiter so mit Deinem schönen und wertvollen Food-Blog!
Liebe Grüße, Bine
Barbara
1. Januar 2021 um 19:21Hallo Maja,
mit den 20 schnellen Hauptgerichte für den Alltag hast Du absolut den Nerv getroffen, das brauchte man in diesem Jahr. Ich habe auch den Eindruck, dass eine gewisse Anzahl “die 10 besten” usw. die Leute motiviert, auf den Link zu klicken, warum auch immer. Gut dass Du schreibst, dass sich viele Blogs nennen, aber keine sind, da das chronologische fehlt. Das stört mich genauso.
Schöne Rezepte gibt’s bei Dir wieder in diesem Jahr. Und Deine Fotos begeistern mich immer wieder. Danke für die schöne Jahresbilanz.
Liebe Grüße
Barbara
Daniela
2. Januar 2021 um 15:37Bei deinen schnellen Hauptgerichten für den Alltag schaue ich direkt mal vorbei. Ich mutmaße mal, dass wir noch ein paar Wochen Homeoffice vor uns haben, so dass auch ich immer nach schnellen Gerichten für die Mittagspause Ausschau halte.
Einen guten Start in das neue Jahr und liebe Grüße,
Daniela
Sabrina
3. Januar 2021 um 15:47Huch, dachte schon, ich wäre allein mit meiner Abneigung gegen unchronologischen Blogaufbau. 😀 Und ausgemistet haben wir auch ordentlich in den letzten Wochen – umzugsbedingt auch dringend nötig, aber es fühlt sich gut an, mit kistenweise weniger Schrott ins neue Jahr zu starten. Um das Ferienhäuschen beneide ich euch sehr, wird es dieses Jahr mit dem Reisen wohl noch schwierig bleiben. Aber hoffen wir das Beste.
Alles Liebe fürs neue Jahr
Sabrina
Birgit
6. Januar 2021 um 12:21Sehr schöner Rückblick, danke dafür. Ich hätte jetzt gerne die Käseplatte, dazu eine Scheibe von dem Sauerteigbrot? Vielleicht wage ich mich ja auch irgendwann noch an Sauerteig.
Liebe Grüße
Birgit
Bine
19. Dezember 2021 um 20:05Hallo Maja,
ich bin über die Foodblogbilanz 2020 über deinen Blog gestolpert und hängen geblieben. 😉
Toller Blog, tolle Rezepte, tolle Berichte, tolle Fotos. Macht richtig Spaß bei Dir zu schmökern.
Mein Blog ist gerade mal 8 Monate alt und wenn ich Dein Blog betrachte habe ich noch so viele tolle Sachen vor mir.
Hab einen wundervollen Start ins Jahr 2022.
Liebe Grüße Bine