In der vergangenen Woche habe ich mich nicht mit Vielem beschäftigt. Höchstens mit frischen Fischen vom Markt, mit saftigen Tomaten, reifen Orangen und knusprigem Brot. Mit Aioli und Ensaimadas, mit Bocadillos und Queso – kurz: ich war im Urlaub und habe eine traumhaft schöne Woche auf Mallorca verbracht. Ich habe sicher an alles gedacht, nur nicht an den Herbst oder an Kürbissuppe.
Kaum zurück in Deutschland und in der Realität sieht es schon wieder ganz anders aus. Meine Timelines in den sozialen Medien sind diese Woche geflutet mit Kürbissen in allen Formen und Farben. Für mich ist das ein untrügliches Zeichen, dass der Sommer nun vorbei ist und das macht mich immer ein bisschen wehmütig. Auch wenn ich mich sehr auf den Herbst freue.
Und als ich dann noch festgestellt habe, dass es bisher noch gar kein Rezept für eine Kürbissuppe in meinem Blog gibt, habe ich mich hingestellt und mich selbst auf den Herbst eingestimmt. Kürbissuppekochend. Das funktioniert ziemlich gut und als ich den ersten Löffel probiert habe, war ich auch wieder wohlgestimmt. Wunderbar weiche Aromen, ein cremiges, wärmenden Gefühl. Der Herbst darf also kommen!
Kürbissuppen gibt es ja wie Sand an den Stränden von Mallorca (ihr versteht?). Aber anscheinend gehört Kürbissuppe auch immer noch zu den Lieblingssuppen des Herbstes und deswegen möchte ich gerne eine weitere Version ins Rennen werfen. Ich habe dafür erst mal ganz klassisch einen Bio-Hokkaido-Kürbis verwendet und um Suppengemüse und außerdem einen säuerlichen Apfel ergänzt. Ingwer und Chili sorgen außerdem für die Würze. Allerdings habe ich das Gemüse und Obst nicht gekocht, sondern im Ofen geröstet, ähnlich wie bei meiner Möhrensuppe. Dadurch wird alles schön weich geschmort und bekommt wunderbare Röstaromen. Später wird alles nur noch mit Gemüsebrühe und Sahne püriert und dann wieder klassisch mit gehackter Petersilie und Kürbiskernöl serviert – perfekt!
Wie esst ihr Kürbissuppe am Liebsten? Ein Rezept für eine asiatische Variante mit Süßkartoffel und Kokosmilch ist bei mir schon in Planung. Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachmachen!
Cremige Kürbissuppe mit ofengeröstetem Kürbis und Apfel
Zutaten
- 1 mittelgroßer Bio-Hokkaido-Kürbis (ca. 1kg)
- 1 Bund Suppengemüse/Suppengrün (Sellerie, Lauch, Möhren, Petersilie o.ä.)
- 2 kleine Zwiebeln
- 1 großer, säuerlicher Apfel (z.B. Boskop)
- 1/2 rote Chilischote
- 1 Stück Ingwer (ca. 2 cm - wer Ingwer mag, nimmt ruhig 5 cm)
- Olivenöl für das Röstgemüse
- 1 l Gemüsebrühe (am besten selbst gemacht)
- 200 g Sahne
- Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- frisch geriebene Muskatnuss
- glatte Petersilie, fein gehackt
- Kürbiskernöl zum Servieren
Zubereitung
Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und eine große Back- oder Auflaufform mit Olivenöl einpinseln.
Den Kürbis nur abschrubben, dann halbieren und die Kerne mit einem Löffel herausschaben. Den Kürbis mitsamt der Schale in etwa 5 cm große Stücke schneiden und in die Form geben.
Das Suppengrün gut putzen, den Sellerie schälen, die Möhren gut abschrubben. Alles ebenfalls grob würfeln und mit in die Auflaufform geben. Die Blättchen der Petersilie von den Stängeln zupfen und dazu legen.
Die Zwiebeln schälen und vierteln und mit in der Form verteilen.
Den Apfel ebenfalls gründlich putzen aber nicht schälen, vierteln, entkernen und mit in die Form geben.
Die Chili putzen, ggf. die Kerne entfernen. Den Ingwer schälen und beides mit in die Form geben.
Das Gemüse und Obst mit etwas weiterem Olivenöl beträufeln, gut durchmischen und in den Ofen stellen. Ca. 50-60 Minuten rösten, dabei 1-2 Mal durchrühren. Kürbis und Möhren sollten weich und leicht geröstet sein.
Den gesamten Inhalt aus der Auflaufform in einen großen Topf oder den Thermomix geben und die Gemüsebrühe angießen. Die Mischung einmal aufkochen und 1-2 Minuten sanft köcheln lassen. Mit dem Pürierstab oder eben im Thermomix möglichst fein und cremig pürieren.
Die Sahne angießen und die Suppe mit Balsamico-Essig, Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. Mit frisch gehackter Petersilie und etwas Kürbiskernöl servieren.
Hinweise
Die Suppe lässt sich wunderbar vorbereiten und wieder aufwärmen. Man kann sie auch gut einfrieren. Die frisch gehackte Petersilie und das Kürbiskernöl erst kurz vor dem Servieren über die Kürbissuppe geben.
Weitere Rezeptideen mit Kürbis:
Süße Kürbis-Waffeln mit Honig-Zimt-Butter
Herzhafte Hefeschnecken mit Kürbis, Salbei, Feta und Walnüssen
Saftiger Kürbiskuchen mit Schoko-Ganache
Pumpkin Spice Syrup und Pumpkin Spice Latte
6 Kommentare
Dési/ a matter of taste
20. September 2017 um 21:46Die sieht ganz köstlich aus. Ich mache auch immer Kürbissuppe mit Apfel. Werde jetzt mal deine kochen
Liebe Grüße
Dési
Maja
26. September 2017 um 21:14Vielen Dank für deinen netten Kommentar, Dési 🙂 Ja, der Apfel gibt eine tolle leichte Note und Konsistent. Probier das mit dem Rösten im Ofen ruhig mal aus, dadurch bekommt es auch noch Süße und tolle Noten.
Viele Grüße
Maja
Martina
22. September 2017 um 17:13Wir kamen gerade aus dem 40° heißen Puerto Rico zurück, hier in Deutschland dann Regen bei 12°…. Na toll. Kamin an, Kuschelsocken und Kürbissuppe. Damit leite ich tatsächlich gerne den Herbst ein, ich mag den Anblick der Kürbisse auf diesen Verkaufsfeldern, ich mag Kürbisse als Dekoration obwohl ich kein Orange mag, ich mag eine warme cremige Suppe löffeln wenn es fies kalt ist.
Jetzt sind wir hier richtig im Herbst angekommen, ich habe die Daunenjacken aus dem Keller geholt aber ich weigere mich noch, die warmen Bettdecken zu holen! Mal sehen, ob wir nochmal mit dem Wohnwagen weg fahren, bevor er ins Winterquartier kommt…
LG Martina
Maja
26. September 2017 um 21:13Hihi Martina, ich kann dich so gut verstehen! Wobei ich mich nach wie vor weigere vor Oktober die Heizung anzuschalten 😉 Tatsächlich haben wir aktuell in Köln auch noch mal richtig tolles Wetter mit Temperaturen um die 20 Grad. Die Mittagspause hab ich in Bluse draußen in der Sonne verbracht. So mag ich den Spätsommer!
Liebe Grüße
Maja
Sanja
17. Oktober 2017 um 16:04Liebe Maja,
Ich liebe dein Rezept. Vor paar Tagen hat meine Freundin mir diesen Post gezeigt und es sah so verlockend aus, da konnte ich nicht widerstehen. Ich habe dann spontan dafür Eingekauft und es gekocht. Und es hat sich gelohnt. Es schmeckte so fantastisch, die Kinder haben den Wunsch geäußert, dass ich die Suppe wieder koche. Danke sehr für das tolle Rezept!
Und eine Frage, machst du die Fotos selber? Die sehen aus wie von einem Profifotografen.
Liebe Grüße,
Sanja
Maja
29. Oktober 2017 um 22:53Liebe Sanja,
ganz lieben Dank für dein nettes Lob! Ich freue mich sehr, dass dir und deinen Kindern die Suppe so gut geschmeckt hat 🙂 Und ja, die Bilder sind auch von mir – das Fotografieren ist Teil meines Hobbys neben der Rezeptentwicklung und dem Kochen.
Liebe Grüße
Maja