Eigentlich wollte ich diese Woche ein Eisrezept verbloggen. Mindestens zwei köstliche Kreationen für leckeres, selbstgemachtes Eis habe ich in der Warteschleife. Schon beim Gedanken an Eis hat es mich in den den letzten Tagen dann aber so gefröstelt, dass ich lieber unter meine Bettdecke gekrochen bin.
Ich weigere mich standhaft die Heizung einzuschalten und habe bisher auch nur zwei Mal Socken getragen. Ende August und der Herbst naht mit großen Schritten – das will ich irgendwie nicht wahrhaben.
Gerade gestern habe ich es aber gemerkt: als um 20 Uhr mein Müsli für heute aus dem Ofen kam, war es nach dem Auskühlen bereits zu dunkel zum Fotografieren. Neiiiinnn! Das ist gar nicht gut. Deswegen konnte ich eben erst noch schnell knipsen und deswegen kommt der heutige Beitrag wieder etwas später.
Heute habe ich euch eine neue Mischung mitgebracht. Gut, das mache ich ja eigentlich jede Woche. Das wirklich Besondere an dem heutigen Rezept ist aber, dass dieses Müsli mit Ei gemacht wird. Mit Ei? fragt ihr euch sicher. Das klingt auch im ersten Moment etwas komisch, ich bin aber bereits über das ein oder andere Granola gestolpert, das Ei enthält und war neugierig. So neugierig, dass ich es auch ausprobieren musste.
Das Müsli mit Ei wird relativ simpel trocken zusammengerührt und bekommt dann ganz am Ende steif geschlagenen Eischnee untergehoben. Das lässt sich alles wunderbar verbinden und das Ergebnis ist tatsächlich verblüffend! Man bekommt keine “Müsliplatte”, die man in Stücke brechen muss, sondern schon beim Backvorgang richtig tolle knusprige Stückchen. Die Konsistenz wird richtig crunchy, bleibt dabei aber auch irgendwie fluffig und klebt nicht. Das Müsli fühlt sich hingegen richtig leicht und dabei knusprig an. Ich bin wirklich begeistert. Geschmacklich kommt das Eiweiß auch nicht raus, deswegen ist das wirklich eine tolle Art und Weise ein richtig geniales Knuspermüsli hinzubekommen. Probiert das unbedingt mal aus!
Dazu gibt es heute eine zwar recht einfache, aber dennoch geschmacklich ganz weit vorne liegende Müslimischung. Die Basis bilden wieder kernige Haferflocken, Kleie, Körner und Saaten gibt es diesmal nicht. Stattdessen überzeugt die tolle Geschmackskomposition aus Cashewkernen, gehobelten Mandeln und Kokoschips. Sie werden durch etwas braunen Zucker, Honig und Kokosöl verfeinert und bekommen einen Hauch Zimt und Vanille ab. Für mich eine der bisher leckersten Mischung, auch wenn sie sehr schlicht klingt.
Auch wenn das Müsli lang und heiß genug gebacken wird, verwende ich frisches Eiweiß von Bio-Eiern.
Crunchy-Kokos-Cashew-Knuspermüsli
für etwa 850 g Müsli (ca. 17 Portionen zu je 50 g)
abgewandelt nach einer Idee von lickmyspoon.com
Zutaten
400 g Haferflocken, Großblatt (kernige Haferflocken)
100 g Cashewkerne, grob gehackt
50 g Mandelblättchen
50 g Kokoschips (keine Kokosflocken)
50 g brauner Zucker
60 g Kokosöl, Zimmertemperatur
40 g Honig
1/2 Tl Zimt
1/2 Tl Vanilleextrakt
2 frische Bio-Eiweiß
1 Prise Salz
Zubereitung
Den Backofen auf 150 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
Ein großes Backblech großzügig mit Backpapier auslegen, so dass auch ein Rand hochsteht.
Die Haferflocken und grob gehackten Cashewnüsse zusammen mit den Mandelblättchen, den Kokoschips und dem braunen Zucker in eine sehr große Schüssel geben. Alles mit einem großen Löffel gründlich vermischen.
Das flüssige Kokosöl (ggf. vorher etwas erwärmen) mit dem Honig verrühren und Zimt und Vanilleextrakt unterrühren.
Die flüssige Mischung zu der Haferflocken-Mischung gießen. Mit Hilfe einer Gabel in der einen Hand und einem Löffel in der anderen Hand die Müslimischung nun sehr gründlich durchrühren. Ich mache dafür Bewegungen wie mit einem Salatbesteck und mische die Flocken von unten immer wieder nach oben. Wichtig ist, dass sich alles sehr gründlich verteilt und wirklich jede Haferflocke mit der Ölmischung in Berührung kommt. Wenn kleine Klümpchen entstehen, sollte man die immer wieder etwas auseinanderdrücken. Meistens dauert es einige Minuten, bis ich eine perfekte Masse ohne Klümpchen und ohne trockene Stellen habe.
Die beiden sorgfältig getrennten Eiweiß zusammen mit einer Prise Salz in eine saubere, fettfreie Rührschüssel oder die Schüssel der Küchenmaschine geben und mit dem Handmixer oder Ballonbesen der Küchenmaschine zu steifem Schnee schlagen.
Den Eischnee mithilfe eines Teigspatels gründlich unter die Müslimischung heben und gut verrühren, bis alles gut miteinander vermengt ist.
Die Müslimischung aus der Schüssel auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech gleiten lassen und mit Hilfe der Gabel oder des Löffels auf dem Blech verteilen.
Das Blech ins untere Drittel des vorgeheizten Ofens einschieben und das Müsli etwa 20 Minuten backen, bis es etwas bräunt und leicht duftet. Nach Ablauf der Zeit alles auf dem Blech einmal gut durchmischen und das Müsli weitere 10 Minuten backen, bis es goldbraun ist.
Das Backblech aus dem Ofen holen und auf ein Kuchengitter stellen. Blech und Müsli vollständig auskühlen lassen. Am Anfang ist das Müsli nämlich noch sehr weich, wenn es direkt aus dem Ofen kommt. Erst wenn es auskühlt wird es fest und knusprig. Sobald alles vollständig ausgekühlt ist, kann man das Müsli gleich luftdicht verpacken, am besten in ein Glas oder eine Plastikdose und innerhalb von einigen Tagen verbrauchen.
10 Kommentare
FeeMail
22. August 2014 um 18:06Das klingt großartig, das probiere ich aus. Ansonsten: Hier dasselbe. Ich habe schon alle Zutaten für eine neue Eiskreation hier stehen und kann mich einfach nicht aufraffen. Stattdessen sitze ich hier mit heißem Körnerkissen, während ich das lese… Tja!
Birgit / birgonia
22. August 2014 um 20:00Müsli mit Ei? Das klingt auf jeden Fall interessant und wird bei Gelegenheit ausprobiert.
Frl. Moonstruck
23. August 2014 um 7:20Oh ja, ich weiß ganz genau was du meinst. Ich war richtig knatschig, weil ich im Urlaub die Hälfte der eingepackten (Sommer-)Kleidung nicht tragen konnte und am liebsten sogar noch dicke Socken für nachts dabei gehabt hätte. 😀 Verrückt!
Deine Müslikreation sieht wieder mal klasse aus. Das mit dem Eiweiß habe ich bisher nur bei gerösteten Gewürznüssen gesehen. Super, dass es auch im Müsli klappt.
LG, Ramona
Tonkabohne Sabine
23. August 2014 um 19:21Liebe Maja,
Da bin ich sehr gespannt auf den Geschmack, sehr interessante Müslivariante 🙂
Herzliche Grüsse,
Sabine
Soulfoodjunky
24. August 2014 um 19:48Ohh wie lecerk ich liebe Knuspermüsli. Leider sind meine selbstgemachten Varianten bisher alle unknusprig aus dem Ofen gekommen. Da Muss ich deine doch gleich mal testen.
Anonym
5. Februar 2015 um 20:56Bisher war das Kaffee-Granola ja der Renner für mich…. heute habe ich dieses hier ausprobiert – der HAMMER, wirklich. Es ist noch nicht ganz abgekühlt und ich hab schon ständig die Finger drin und nasche *rotwerd
Daumen hoch, Maja…. wirklich klasse!
Danke dafür 😉
Petra
Britta
22. März 2017 um 8:38super! schon das 2. Mal gemacht und jedesmal mit anderen Kombinationen!
Maja
24. März 2017 um 14:19Das freut mich sehr, Britta 🙂
Cathy
5. August 2017 um 9:43Hallo. Ich esse nicht so süß. Wirkt es sich negativ aus wenn ich Zucker oder Honig reduziere? Ich denke damit reichen insgesamt 50g also knapp je die Hälfte.
Maja
6. August 2017 um 22:53Hallo Cathy,
der Zucker trägt zusammen mit dem Fett dazu bei, dass das Müsli knusprig wird. Du kannst die Zuckermenge natürlich reduzieren, allerdings vermute ich, dass das Müsli dann nicht mehr so crunchy wird und kein klassisches Knuspermüsli mehr ist.
Viele Grüße
Maja