Milchnudeln sind eine richtige Kindheitserinnerung. Ein Essen, das zu Mamas und Omas Klassikern gehört – wie Milchreis oder Grießbrei. Milchnudeln bestehen aus nur wenigen guten Zutaten, sind blitzschnell gemacht und so unglaublich lecker. Am besten schmecken sie mit Zimt und Zucker serviert. Sie eignen sich als süßes Hauptgericht, aber auch als wärmende Zwischenmahlzeit.
Bei meinem letzten Blogbeitrag ist mir bewusst geworden, dass eine Sache in der letzten Zeit viel zu kurz im Blog gekommen ist: die Vorstellung von Kochbüchern! Nach wie vor wächst meine Sammlung, meine Regale reichen nicht mehr aus, es stapeln sich Kochbücher auf dem Boden. Und liebe Bloggerfreunde veröffentlichen weiterhin zahlreiche spannende Themenkochbücher. Deswegen möchte ich auch endlich wieder mehr aus diesen Kochbüchern nachkochen und euch schöne Kochbücher mit leckeren Rezepten vorstellen. Heute sind es die Milchnudeln von Mirja aus ihrem Buch Keine Produkte gefunden. (aktuell leider nur noch als eBook Version erhältlich) – eine echte Offenbarung für mich!
Ich koche zwar in abgewandelter Form vieles nach, was ich in meinen Online-Zeitschriften oder auch in Blogs oder auf Kochseiten entdecke. Und doch ist das nicht das gleiche wie durch ein Buch zu blättern und Rezepte wirklich zu lesen. Diese schönen Lesemomente auf dem Sofa kamen in letzter Zeit echt viel zu kurz. Mehr Nachkochen bedeutet auch gleichzeitig mehr vorstellen – nicht umsonst habe ich hier im Blog mal die Kategorie Kochbücher eingerichtet. Falls ihr sie noch nicht kennt (was nicht weiter verwunderlich ist, da sie schon länger etwas brach liegt), kann ich sie euch sehr ans Herz legen. Dort findet ihr einige Rezensionen und Rezepte aus schönen Kochbüchern. Und ich stelle euch außerdem meine eigenen Kochbücher vor.
Kindheitserinnerung an süßes Essen
Heute sind es nun also die Milchnudeln aus Mias zweitem Kochbuch. Als ich Mia vor ein paar Wochen auf einer Messe in Köln besucht habe, hat sie mir extra eine Probierportion aufgehoben und ich war sofort begeistert. Tatsächlich hatte ich noch nie vorher Milchnudeln probiert und eigentlich sowieso noch nie Nudeln in süß gegessen. Klar, Schupfnudeln mit Zimt und Zucker und Mohn kennt man. Herzhafte Gerichte in Verbindung mit Nudeln und Apfelmus gibt es hier im Rheinland auch. Und ich kenne auch die Geschichten von Freunden, die ihre Nudeln als Kind am Liebsten mit Zimt und Zucker gegessen haben.
Für mich war das nur nie ein Thema und stand nicht zur Debatte. An Nudeln kam für mich nur Tomatensauce und sonst nix – zumindest sah das in meiner mäkeligen Kinderwelt so aus. Bis ich Mias Milchnudeln probiert habe und sofort hin und weg war… Tatsächlich kenne ich persönlich das Rezept für Milchnudeln nicht als Kindheitserinnerung. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass es das jemals bei meinen Freunden gab. Kleine Umfragen in meinem Freundeskreis führten auch zu einem sehr gespaltenen Ergebnis: Etwa die Hälfte hatte ebenfalls vorher noch nie davon gehört, die andere Hälfte kannte die Milchnudeln als Klassiker von Oma.
Warme süße Hauptgerichte wie von Oma
Milchnudeln sind nichts anderes als die Zubereitungsart von Milchreis oder Grießbrei – nur eben mit Pasta statt mit Reis oder Grieß. Es geht zudem deutlich schneller, weil Nudeln die Flüssigkeit einfach schneller aufsaugen und schneller gar sind. Das Ergebnis ist ebenso cremig wie Milchreis und man verbindet die Nudeln nicht mehr automatisch mit “herzhaft”. Milchnudeln sind so das perfekte süße Soulfood, wenn es mal schnell gehen muss. Die Zutaten dafür habe ich sowieso immer im Haus.
Und gerade an grauen und regnerischen Herbsttagen oder eisigen Wintertagen ist eine Schüssel mit Milchnudeln direkt ein wahres Glück. Ich hab Mias Rezept nur leicht abgewandelt, die Mengen minimal verändert und für eine noch karamelligere Note nur braunen Zucker verwendet. Ihr könnt natürlich auch normalen Zucker verwenden, wenn ihr nur den im Haus habt. Da Vanilleschoten zwischenzeitlich unerschwinglich teuer sind, könnt ihr einfach Vanillezucker oder Vanilleexktrajt verwenden. Hauptsache es kommt eine leichte Vanille-Note an die Milchnudeln.
Viele weitere Rezeptideen zu vegetarischen Pastagerichten findet ihr außerdem noch in dem Buch. Und übrigens, Mias erstes Buch Mias süße Kleinigkeiten (leider nicht mehr erhältlich) mit einem Rezept für Pistazieneis habe ich euch hier schon mal vorgestellt: Kochbuch-Rezension von „Mias süße Kleinigkeiten“ von Mirja Hoechst – mit Rezept für Pistazieneis aus Thermomix und Eismaschine.
Rezept für süße Milchnudeln mit Zimt und Zucker
für 2 Portionen
Zutaten
500 ml frische Vollmilch
150 g Sahne (Schlagsahne)
200 g trockene Pasta, am besten Fusilli oder Spirelli
Mark von 1 ausgekratzten Vanilleschote, alternativ 1 Pk. Vanillezucker
50 g brauner Zucker
etwas Zimt und Zucker zum Bestreuen
Zubereitung
Die Milch zusammen mit der Sahne in einen Topf geben. Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren einmal aufkochen.
Die Nudeln, das Vanillemark bzw. den Vanillezucker und den braunen Zucker hinzufügen. Unter ständigem Rühren so lange leicht köcheln lassen, bis die Sauce eingedickt ist und die Pasta gar ist. Das dauert in der Regel 3-4 Minuten länger als auf der Kochanleitung angegeben. Die Nudeln sollen nicht al dente garen, sondern schön weich sein.
Die Milchnudeln anschließend auf 2 tiefe Teller in 2 Schüsseln verteilen, nach Belieben mit Zimt und Zucker bestreuen und sofort noch warm servieren.
Das Rezept für Milchnudeln in der Kompaktansicht
Milchnudeln
süßes Hauptgericht aus Pasta und Milch
Zutaten
- 500 ml frische Vollmilch
- 150 g Sahne
- 200 g Fusilli oder Spirelli
- Mark von 1 ausgekratzten Vanilleschote
- 50 g brauner Zucker
- zusätzlich: etwas Zimt und Zucker zum Bestreuen
Zubereitung
Milch und Sahne in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze unter Rühren einmal aufkochen.
Die Nudeln, das Vanillemark und den Zucker hinzufügen. Unter ständigem Rühren so lange leicht köcheln lassen, bis die Sauce eingedickt ist und die Pasta gar ist.
Die Milchnudeln auf 2 Teller verteilen, mit Zimt und Zucker bestreuen und sofort servieren.
Hinweise
Im Fall der Milchnudeln sollte die Pasta nicht zu al dente gekocht werden, sondern darf etwas weicher sein. Bei mir hat es etwa 3-4 Minuten länger gedauert, als auf der Nudelpackung angegeben war, bis die Flüssigkeit verkocht und die Pasta weich war.
Weitere Rezepte für Kindheitserinnerungen:
Einfache Pfannkuchen – Grundrezept für Omas Klassiker
Honigkuchen
Zwiebelrostbraten
Klassische Rinderrouladen mit Rotweinsauce und Petersilienkartoffeln
Hessischer Kochkäse
Klassische Kohlrouladen mit Fleischfüllung und Petersilienkartoffeln
3 Kommentare
Anniv
30. Oktober 2017 um 8:15Oh mein Gott, total vergessen, aber jetzt rinnt mir das Wasser im Mund zusammen und die Kindheitserinnerungen leben auf!!!
Maja
5. November 2017 um 19:25Oh wie schön, Anni! Das freut mich. Gibt echt viele, die Milchnudeln von früher kennen 🙂
Liebe Grüße
Maja
Anke
17. Oktober 2022 um 12:59Ich werd verrückt, Milchnudeln. Irre. Hab ich früher auch bei meiner Oma bekommen, wie lustig. 😄