Herzhaft

Ravioli mit getrockneten Tomaten, Serranoschinken und Büffelmozzarella

Ich habe seit einigen Jahren einen Pastaaufsatz für meine Kenwood, mit dem ich lange Nudelbahnen machen kann. Der Aufsatz zum Schneiden von Spaghetti oder Tagliatelle ist mir zu teuer, da schneide ich lieber per Hand, rolle mit einem Musterfahrer, steche aus oder stanze zurecht.
Noch vor ein paar Jahren habe ich ziemlich regelmäßig Pasta gemacht. Mal nur aus Grieß und Wasser, mal aus Ei und Mehl, mal mit mal ohne Salz und Olivenöl. Als Tagliatelle, Farfalle oder Ravioli. Bunt gestreift, rot oder grün. Frisch oder überm Wäscheständer getrocknet. In Cellophan-Tütchen gepackt und zu Weihnachten verschenkt.
Irgendwann ließ die Lust daran jedenfalls nach und ich habe immer weniger Pasta gemacht. Ich muss dazu sagen, dass ich auch nicht der typische Pastafreund bin, der sich über eine Portion Spaghetti mit Pesto oder schneller Tomatensauce freut. Hätte ich die Wahl zwischen Kartoffeln und Nudeln, würde ich mich immer für die Kartoffeln entscheiden.

Jetzt hat es mich aber mal wieder in den Fingern gejuckt und ich hatte wieder mal Lust auf selbstgemachte Ravioli. Ich fülle die gerne mit allem möglichen Kram, den ich gerade so dahabe: Spinat, Ricotta und Pinienkernen; Gorgonzola und Walnüssen oder aber wie hier mit getrockneten Tomaten, Serranoschinken und Büffelmozzarella.
Das schöne an gefüllten Ravioli ist, dass man wirklich alles mögliche reintun kann und die Zutaten beliebig austauschen kann. Statt Mozzarella einfach geriebenen Parmesan verwenden, statt Serranoschinken Parmaschinken nehmen usw.
Ich habe dieses Mal auf das zugegriffen, was ich im Kühlschrank hatte.
Und stand dann wieder an meiner Küchenmaschine und habe Bahn für Bahn den Nudelteig durchgewalzt. Und dann einzeln Raviolis ausgestochen, was schon ziemlich langwierig ist.
Ich habe zwar auch ein praktisches Raviolibrett, das allerdings recht klein ist und so kaum Füllung in die Raviolis passt. Dann verwende ich lieber meine tollen Plastikklappdinger in drei Größen, wo wesentlich mehr Füllung reinpasst.
Für den Nudelteig nehme ich ein ganz simples Standardrezept aus genau 2 Zutaten:
200 g Weizenmehl Typ 405 und
2 Bio-Eier Größe M
Wie schon gesagt, es gibt zig Varianten, ich habe auch italienisches Pastamehl, dass aus einer Mischung aus fein gemahlenem Grieß und Mehl der Type 0 besteht, aber in dem Fall wollte ich einfach nur das gute alte Standardrezept machen.
Ich mache übrigens in der Regel das doppelte des Rezepts, um direkt noch ein paar Tagliatelle zu schneiden und trocknen zu lassen.
Mehl und Eier werden einfach von Hand oder in der Küchenmaschine so lange geknetet, bis ein fester und elastischer Teig entstanden ist.
Danach den Teigklumpen mit Frischhaltefolie umwickeln und für 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Für die Füllung habe ich dieses Mal 125 g Büffelmozzarella fein gewürfelt und in eine Schüssel gegeben. Etwa 10 getrocknete und in Öl eingelegte Tomaten ebenfalls fein hacken und unter den Mozzarella mischen. 70 g Serranoschinken in feine Streifen schneiden und ebenfalls unterheben. 1 Hand voll Rucola und einige Blätter Basilikum hacken und unter die Füllung rühren.
Salzen ist aufgrund des salzigen Mozzarellas und Schinkens und der Tomaten nicht nötig.
Anschnitt der frischen Ravioli mit Füllung
Den Nudelteig in 2 Teile teilen, den nicht verwendeten Teil wieder mit Folie abdecken.
Jeden Teil erst mit einem Nudelholz etwas platt rollen, dann durch die Nudelmaschine drehen und bei Stufe 1 anfangen. Ich falte den Teig noch mal nach dem ersten Walzen und rolle ihn noch mal in beide Richtungen mit dem Nudelholz platt. Erst dann fängt das eigentliche Auswalzen an.
Meine Nudelmaschine hat 9 Stufen und ich lasse die Teigbahn jeweils zweimal, also von beiden Seiten durch jede Stufe laufen. Für gefüllte Nudeln walze ich bis zur 7. Stufe.
Dieses Mal habe ich die Nudeln dann einzeln mit meiner Raviolipresse ausgestanzt, dann in die Presse eingelegt, den Rand mit etwas Wasser bepinselt, jeweils gut 1 Tl von der Füllung in die Mitte gegeben und zusammengedrückt. Die fertigen Ravioli lege ich immer auf ein bemehltes Holzbrett und decke sie mit einem Küchenhandtuch ab.
Aus dem Teig bekomme ich so etwa 20 Ravioli, was bei uns für 2 Portionen reicht (wobei ich meist nur 6-7 davon esse, dann ist mein Pastahunger wieder gestillt.
In einem großen Topf mindestens 3 Liter Wasser zum Kochen bringen, dann ordentlich salzen. Die Ravioli vorichtig ins Wasser geben und etwa 4-5 Minuten nicht zu sprudelnd kochen lassen. Da sie ziemlich schnell hochsteigen öfter vorsichtig durchrühren und die Raviolis im Wasser wenden.
Fertige Ravioli in einem Nudelsieb abtropfen lassen.
frische, hausgemachte Ravioli
Ravioli auf Pastateller geben, mit gutem Olivenöl beträufeln und mit frischen Parmesanspänen bestreuen. Mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer würzen und sofort servieren.

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4 Kommentare

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    Maria
    29. Mai 2011 um 16:30

    Sieht total Klasse aus Moey! Raviolis muss ich auch mal ausprobieren =)
    Deine Fotos sehen übrigens auch super toll aus

    Viele Grüße
    Maria

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    Sandrina
    29. Mai 2011 um 17:17

    Ravioli muss ich auch mal selbst machen, die fertigen Dinger sind innerlich total wiederlich 😀

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    Christina
    29. Mai 2011 um 18:01

    Ich habe auch so ein Dosenravioli-Trauma, deswegen habe ich bis heute totalen Ekel davor. Aber ich muss wirklich mal welche selbst machen – das sieht nämlich sooo toll aus, das kann gar nicht doof schmecken. :]

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    Kirsten
    30. Mai 2011 um 20:43

    Hmmm klingt das gut – reichst Du mir ein Tellerchen davon als kleinen Nachtsnack rüber? ;o) (Ich bin zum Nudelnmachen leider zu faul und meine Küche zu schlecht ausgestattet, ich komm nie in den Genuss von so tollen Ravioli…)

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