Auf meiner Küchenfensterbank wohnt ein Rosmarin. Allerdings ein sehr trauriger Rosmarin. Er lässt den Kopf hängen, die Blätter und Zweige sind schon zur Hälfte vertrocknet und es geht mit ihm zu Ende.
Erfahrene Gärtner haben mir schon alle möglichen Tipps gegeben, wie ich ihn vielleicht retten könnte, aber weder ein größerer Topf noch mehr Wasser noch eine andere Lage haben ihm gefallen. Dabei war es schon ein richtiges kleines Bäumchen, das ich extra im Blumenladen gekauft hatte.
Jedenfalls wäre es sehr schade, wenn er einfach so eingehen würde und deswegen gibt es nach der Pasta mit Rosmarin gestern, heute Kartoffeln aus dem Ofen mit Rosmarin. Rosmarin-Verwertung also, soweit das Auge reicht.
Dieses Mal kommt auch wieder etwas Fleisch ins Spiel, das sanft auf den besagten Kartoffeln gart und von einer wunderbar knusprigen Parmesankruste bedeckt wird, wodurch es schön saftig wird.
Aber fangen wir mal von vorne an.
Man nehme:
Hähnchenbrust mit Käsekruste auf Kartoffelscheiben
für 2 Portionen
4 mittelgroße Kartoffeln
2 Zweige Rosmarinzweige
2 Hähnchenbrustfilets
50 g weiche Butter
50 g Semmelbrösel
30 g frisch geriebener italienischer Hartkäse, ich empfehle Grana Padano oder Pecorino romano, Parmesan finde ich zu streng
Olivenöl
grobes Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer
Den Ofen auf 200 °C vorheizen.
Ein Backblech mit reichlich Olivenöl einpinseln.
Die Kartoffeln gut abbürsten, aber nicht schälen. In schmale Scheiben schneiden und nebeneinander auf das Blech schichten. Mit dem Olivenöl bepinseln und mit dem Meersalz bestreuen.
Rosmarin waschen und trocken schütteln. Die Nadeln von den Zweigen zupfen und auf die Kartoffeln streuen.
Das Blech auf der mittleren Schiene in den Ofen schieben und für 10 Minuten vorbacken.
In der Zwischenzeit das Fleisch trocken tupfen und mit etwas gemahlenem Salz und Pfeffer einreiben.
Für die Käsekruste die weiche Butter mit den Semmelbröseln und dem geriebenen Käse zu einer bröseligen Masse vermischen, mit gemahlenem Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Blech nach 10 Minuten aus dem Ofen nehmen, wenn die Kartoffeln bereits leicht angebräunt sind.
Die Hähnchenbrustfilets auf die Kartoffeln setzen, die Panade auf den Filets verteilen und gut andrücken.
Wieder in den Ofen geben und für weitere 15 Minuten backen. Prüfen, ob das Fleisch gar ist, sonst noch einige Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen.
Mit einem frischen Salat, zum Beispiel Feldsalat mit Vinaigrette servieren.
Bei uns gab es mal wieder ein Gläschen Wein dazu, in dem Fall war es unser momentan absoluter Lieblingswein, ein
2007er Kerner Auslese vom
Weingut Berthold aus Neckarsulm.
Hat das Kochen und Backen von ihren Großmüttern gelernt. Kocht unter der Woche schnelle Feierabendküche. Hat den Blog 2011 mit Cupcake-Rezepten gestartet. Backt immer noch am liebsten nach amerikanischen Rezepten. Liebt es, Länder kulinarisch zu entdecken.
5 Kommentare
Jakob
26. November 2011 um 10:47Danke für das einfache und tolle Rezept – gestern gemacht und alle inkl. Kind fanden es super!
Zwei Tips:
1. Die Hähnchenfilets vorher zwischen Klarsichtfolie z.B. mit einem kleineren schweren Topf plattklopfen, dann gibt es kein Problem mit nicht durchgegartem Fleisch
2. Außer Kartoffeln kann man auch vielerlei Gemüse mitbacken; bei uns gab es Süßkartoffel (als Sticks geschnitten), Blumenkohlröschen, Butternutkürbis-Spalten. Alles mit Olivenölspritzern, Salz, Pfeffer und z.T. mit Ital. Kräutern, Ingwer und Curry gewürzt.
Maja
26. November 2011 um 11:20Vielen Dank für die nette Rückmeldung!
Ich packe die Hähnchenbrustfilets jedoch extra dick zusammen, da man ansonsten Gefahr läuft, dass das Hähnchen zu trocken wird, während die Kartoffelscheiben noch nicht gar sind.
Extra viel Gemüse dazu ist natürlich spitze 🙂
Viele Grüße,
Maja
Jakob
26. November 2011 um 16:53Das mit dem Filet plattklopfen habe ich bei Jamie abgekuckt.. 🙂
Ich hatte die Filets einfach in eine separate flache Auflaufform eine Schiene höher gepackt. Das lindert auch das Timing-Problem etwas…
So oder so sehr lecker!
Anonym
10. November 2013 um 18:53Das Rezept bzw. das Gericht war sehr lecker und kam sehr gut bei unseren Freunden an..auch die Zubereitung ist sehr einfach und schnell :)) vielen lieben Dank und mach weiter sooo :))
liebe Grüße
Geske
Maja
11. November 2013 um 9:05Das freut mich sehr zu lesen!
Ich muss es auch unbedingt mal wieder kochen, Danke für die Erinnerung 😉
Viele Grüße,
Maja