Wie die Zeit vergeht… Meine Reise nach London war viel zu schnell vorbei und seit Donnerstag bin ich wieder zu Hause. Doch offenbar habe ich mir dank Messehallenluft und Klimaanlage im Flugzeug direkt einen neuen Infekt eingefangen, nachdem der andere gerade auskuriert war. Mein armes Immunsystem ist wohl nicht ganz auf der Höhe. Ich liege also seit Samstag mal wieder im Bett, habe fiese Halsschmerzen und bemitleide mich selber wenn ich mit Salzwasser gurgeln muss oder die halbe Nacht wach liege, um mir die Nase zu putzen. Immerhin hatte ich so aber Zeit in aller Ruhe meine neuen Schätze durchzugucken – natürlich war ich in London wieder Bücher shoppen!
Aber eins nach dem anderen, erst mal ein kleiner kulinarischer Reisebericht: Am Sonntag angekommen musste natürlich erst mal ein englisches Frühstück her. Dafür war ich im Mor-ish, einem kleinen Café/Deli in der Nähe des Hotels und der Messe. Urig, gemütlich, winzig und irgendwie “shabby”, aber sehr nett. Da ich aber nicht so der Tomaten- und Pilze-Fan bin, habe ich mich für Pfannkuchen mit Bacon und Ahornsirup entschieden. Ich liebe diese Kombination einfach! Abends ging es dann ins Wagamama. Nachdem wir vorher ziemlich viel zu Fuß unterwegs waren (u.a. auch bei Waterstones, um nach neuen Kochbüchern zu gucken…) und den ein oder anderen Schauer abbekommen hatten, war eine große Schüssel Nudelsuppe in Form von “chili chicken ramen” genau das richtige!
Montag abend gab es dann ein Dinner in einer echt netten Location, dem Babylon @ The Roof Gardens. Mal abgesehen von dem köstlichen Essen und dem guten Wein ist hier vor allem faszinierend, dass man sich im 7. Stock befindet und einen tollen Blick auf die Stadt hat, genau unter einem aber ein wunderschöner Garten mit verschiedensten Pflanzen und Tieren liegt. Wir hatten eine Terrasse zu unserem Raum und konnten so den Flamingos beim Schlafen zugucken…
Dienstag Abend war dann Fußballabend mit spanischem Bier im Pint und köstlichen Fish & Chips in einem urigen Pub: Courtfield. Mittwoch war dann das Spiel in Chelsea und ich wollte mir einen Pubbesuch eher sparen, weil ich dachte, dass Barcelona gewinnen wird… Letztendlich habe ich das Stadion aber auch so gehört, weil es direkt um die Ecke war. Ich war dann stattdessen im Westfield Shopping Centre. Da gibt es mal eben momentan 311 Geschäfte. Plus noch mal 43 im Luxusbereich “The Village”. Da gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt, ich hätte mich fast verlaufen. Foyles habe ich dann aber doch noch gefunden, um nochmal nach Büchern zu stöbern. Abends war ich dann noch bei Gourmet Burger Kitchen, um einen leckeren Avocado-Bacon-Burger mit extra dünnen Rosmarinfritten und Blue Cheese Dip zu essen. Lecker! Und am Donnerstag ging es leider auch schon wieder zurück… Ich war übrigens beruflich da und stand von Montag bis Mittwoch 8 oder 9 Stunden nett lächelnd auf der Buchmesse.
Kommen wir jetzt dann auch zu den Büchern. Ich war auch ganz tapfer und habe nur 5 gekauft. Danach wäre mein Koffer aber auch zu schwer geworden… Das sind sie, meine Schätze:
oben, von links nach rechts:
The Vintage Tea Party Book von Angel Adoree*, Wagamama Cookbook*, Mastering the Art of French Cooking, Vol.1*
unten, von links nach rechts:
The Primrose Bakery Book*, The Hummingbird Bakery Cookbook*
Es sind alles keine Neuerscheinungen, aber Bücher, um die ich schon länger rumgeschlichen bin oder in die ich sowieso mal reingucken wollte. Nur “The Vintage Tea Party” war ein Spontankauf, weil das Buch einfach unfassbar cool ist. Super Layout, tolle Rezepte und alles Vintage, inkl. Einladungskartenvorlagen und Frisurentipps. In den letzten Tagen habe ich alle Bücher auch direkt durchgeguckt und markiert, was ich alles nachkochen will. Und das ist ne Menge…
Hier hat ja alles mal mit Cupcakes angefangen und irgendwie habe ich diese Sparte in letzter Zeit ganz schön vernachlässigt. Ich bin ja auch nicht gerade für ausgefallene Kreationen bekannt und diese ganzen filigranen Sachen überlasse ich mal lieber den besseren und kreativeren Bäckern wie Nina und Sarah. Allerdings habe ich ein Rezept gefunden, das mich sofort zum Nachbacken animiert hat: Rhabarber-Cupcakes aus “The Primrose Bakery”. Ich liebe ja Rhabarber, bin aber bisher noch nie auf die Idee gekommen Cupcakes damit zu backen. Dabei lohnt sich das wirklich, es harmoniert super und schmeckt lecker süß-säuerlich-fruchtig. Ich habe das Rezept etwas abgewandelt und für meinen Geschmack angepasst und vor allem in der Stückzahl verkleinert – 12 Cupcakes sind oft einfach zu viel. Ich habe aus dem Teig 7 mittelgroße Cupcakes herausbekommen. Wer sie lieber größer macht, erhält dann 6.
Rhabarber-Cupcakes
für 6-7 Stück
Für den Teig:
150 g Rhabarber (gewaschen und geschält gewogen, eine möglichst rote Sorte)
130 g Zucker
1 El Vanillezucker (selber gemacht)
50 g Butter, zimmerwarm
1 Ei (Größe L)
125 g Mehl
1 Tl Weinsteinbackpulver
40 ml Milch
Für das Icing:
40 g Butter, zimmerwarm
100 – 120 g Puderzucker, fein gesiebt
Den Rhabarber gut putzen und waschen. Die Enden abschneiden. Den Rhabarber schälen, indem man mit einem Messer an einem Ende ansetzt und die Schale in Streifen abzieht. Die Schale aber nicht wegwerfen.
Die Stangen in etwa 0,5 cm dicke Stücke schneiden und zusammen mit den Schalen in einen kleinen Topf geben.
30 g Zucker und 125 ml Wasser dazugeben und die Mischung zum Kochen bringen.
Etwa 5 Minuten kochen lassen, bis der Rhabarber weich ist.
Durch ein Sieb abgießen, dabei den entstandenen Saft in einem anderen kleinen Topf auffangen.
Die Streifen der Schale rausnehmen und wegwerfen, den restlichen eingekochten Rhabarber gut abtropfen lassen und dann beiseite stellen.
Den Rhabarbersaft erneut zum Kochen bringen und sirupartig einkochen lassen, bis nur noch ca. 25 ml (oder etwa 2 El) übrig sind. Das dauert noch mal ca. 10 Minuten.
Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Den Ofen auf 175 °C vorheizen.
Ein Muffinblech mit 6 bis 7 Backförmchen auslegen.
Für den Teig die Butter mit dem restlichen Zucker und dem Vanillezucker cremig aufschlagen.
Das Ei dazugeben und gut unterrühren, bis eine luftig-cremige Masse entsteht.
Das Mehl mit dem Backpulver mischen und die Hälfte dieser Mischung zum Teig geben. Kurz unterrühren, dann die Hälfte der Milch dazugießen und gut unterrühren.
Den Rest Mehl, dann den Rest Milch jeweils kurz unterrühren.
Zuletzt den eingekochten und abgetropften Rhabarber untermischen.
Den Teig auf die Förmchen verteilen und die Cupcakes etwa 25 Minuten im unteren Drittel des Ofens backen, bis sie leicht gebräunt und durchgebacken sind.
Das Blech für 10 Minuten auf einem Kuchengitter auskühlen lassen, dann die Cupcakes aus der Form lösen und vollständig auskühlen lassen.
Für das Icing die Butter mit der Hälfte des Puderzuckers cremig rühren.
Die 25 ml (bzw. knapp 2 El) Rhabarbersirup unterrühren. Danach soviel weiteren Puderzucker unterrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Das Icing mit Hilfe eines Spatels oder eines flachen Messer nicht zu dick auf die ausgekühlten Cupcakes streichen.
Nach Belieben verzieren.
An meinem Lieblings-Obststand, den ich direkt vor der Tür habe, gab es heute die ersten heimischen Erdbeeren! Die haben keine Spanienreise hinter sich, sondern maximal 20 km Weg bis in meine Küche. Das riecht und schmeckt man jetzt schon!
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13 Kommentare
Fräulein Cupcake
24. April 2012 um 16:39Wow, die Cupcakes sehen lecker aus 🙂 Du wirst lachen, 3 von deinen 5 Büchern zieren auch mein Kochbuchregal…und jetzt bin ich versucht, die anderen beiden auch noch zu kaufen…man kann ja schließlich nie genügend Kochbücher haben, oder!? 😉
LG,
Marlene
Maja
24. April 2012 um 17:00Da bin ich ganz deiner Meinung! Und solange noch Platz ist… Anbauen geht auch immer, zum Glück habe ich hohe Decken. Und ich wollte schon immer mal ein Bücherregal mit Leiter haben 😉
FeeMail
24. April 2012 um 16:46So viele Tipps. Da werde ich wohl erstmal den Buchladen stürmen müssen :)! Und Rhabarber-Cupcakes klingt wirklich spannend!!
nesrin
24. April 2012 um 17:03Die sehen toll aus. Liebe Grüsse…
Nesrin
Coconut and Vanilla
24. April 2012 um 17:39Ich bin gespannt was du zu dem Vintage Tea Part Book sagt, nachdem du daraus gebacken/gekocht hast. Ich habe es leider noch nicht in den Hälten halten dürfen, aber es hat ja so ein schönes Cover.
Deine Reise klingt richtig schön (ok bis auf das Rumstehen auf der Messe ;)).
Schöne Grüße
Lena
Maja
25. April 2012 um 11:27Bei Amazon kann man ins Buch gucken – es ist auch innen echt hübsch gemacht. Und es ist kein reines Kochbuch. Ich werde berichten 😉
Christina
24. April 2012 um 20:47Oh, dann mal gute Besserung Dir, werd schnell gesund! Bei Wagamama waren wir in London auch, seitdem bin ich Fan und das Kochbuch ist in ständigem Gebrauch, ich mag das Konzept wirklich gerne. The Vintage Tea Party steht noch ganz oben auf der Wunschliste. 🙂
Maja
25. April 2012 um 11:26Ich muss wenn ich wieder fit bin unbedingt in den Asia-Markt und mich mit allem eindecken 😉
Das Tea Party Buch ist alleine so hübsch und so toll zu lesen!
Andrea
24. April 2012 um 21:12Die Rhabarbercupcakes klingen enorm lecker, die werden demnächst nachgebacken. Das Vintage Teaparty Buch hört sich auch interessant an, muss ich doch mal im Buchladen meines Vertrauens nachgucken! 🙂
Für den nächsten London Besuch mit dem vollen Kochbuch-Flash empfehle ich übrigens diesen Laden hier: http://www.booksforcooks.com/
Nimm jemanden mit, der dich da wieder rauszieht, sonst bleibst Du hängen! 😀
Maja
25. April 2012 um 11:25*kreisch*
Das wäre ja gar nicht so weit weg gewesen!
Allerdings haben die nicht messegeeignete Öffnungszeiten – da muss ich unbedingt privat mal hin 😉
Sarah Seeger
25. April 2012 um 11:57Das Wagamama Kochbuch habe ich auch. Allerdings auf Deutsch =)
LG Sarah
Nysa
26. April 2012 um 10:57wagamama hab ich auch, kopiert, in english 🙂 aber noch nie draus was gemacht. london ist sooooo toll. hab voll sehnsucht! die cupcakes schauen super aus!!!
@ andrea: danke für den tipp!!!
Valeska
11. Mai 2012 um 13:56ich war mal bei wagamama in Amsterdam – lecker 🙂 Kannst du das Kochbuch empfehlen?