Kochen und Backen leider irgendwie auch nicht so richtig. Es ist schlicht und einfach zu warm. Und dann noch den Ofen bollern lassen? Nee, nee!
Ich war eben auch etwas entsetzt von mir selber, als ich den Trockner angemacht habe. Allerdings musste das sein – ich wasche konsequent ohne Weichspüler und Zusätze und solche in der Wohnung luftgetrockneten Handtücher sind wirklich keine Freude…
Neben dem Wetter und der daraus resultierenden Küchenunlust gibt es aber noch einen anderen Grund für meine Inaktivität, dieser heißt: Pänzhausen!
Als Nicht-Kölner versteht man das vielleicht nicht auf Anhieb, denn “Pänz” ist ein typisch kölscher Begriff für “Kinder” – ich bin ehrenamtliche Mitarbeiterin beim ersten Kölner Kinderstadt-Projekt.
In anderen Städten gibt es solche Aktionen bereits – eine Stadt nur für Kinder.
In Köln war es deswegen lange überfällig auch so etwas durchzuführen und nun findet die 1. Kölner Kinderstadt in den Sommerferien, genauer gesagt vom 10. bis 17. August in Köln-Nippes statt.
Dabei handelt es sich nicht bloß um typische Ferienspiele, sondern um eine Mini-Ausgabe einer richtigen Stadt. Die Kinder können sich zum Bürgermeister wählen lassen, Müllmann oder Bäcker werden oder die Freizeitaktivitäten wie das Schwimmbad oder den Schönheitssalon wahrnehmen. Mit den selbst verdienten “Pänzis” können sie sich so Spiel und Spaß ermöglichen.
Das Projekt wird komplett vom Kölner Verein “Kinder Veedel op jück e.V.” organisiert und trägt sich durch Spenden – namhafte Kölner Unternehmen und Einrichtungen ermöglichen die erste Kölner Kinderstadt. Die Kinder zahlen lediglich einen Beitrag von 2 € pro Tag und bekommen dafür neben den ganzen Aktivitäten auch Getränke, Obst und ein warmes Mittagessen. Voranmeldungen sind möglich, aber nicht nötig, die Kinder können entweder einmalig oder die ganze Woche kommen, ganz wie sie Lust und Zeit haben.
Für die Eltern wird es den “Elterngarten” geben, ein Café, in dem sie von den Kindern selbstgebackenen Kuchen essen und sich danach durch Pänzhausen führen lassen können.
Ich freue mich wahnsinnig über das Projekt und auf die Kinderstadt und kann es kaum erwarten – wir planen und organisieren seit Monaten, um den Kindern ein unvergessliches Vergnügen zu bereiten.
Der Verein freut sich natürlich nach wie vor über jede noch so kleine Spende, aber ebenso über jeden freiwilligen Helfer, der die Kinderstadt unterstützt. Für Schüler und Studenten kann sogar eine Praktikumsbescheinigung ausgestellt werden.
Vielleicht hat ja jemand aus der Kölner Gegend noch Lust mitzuwirken? Mich trifft man – natürlich – bei der Pänzhausener Bäckerei an! Auch da würde ich mich sehr über weitere Unterstützung freuen.
Damit kommen wir dann auch mal zu meinem heutigen Backwerk – trotz des Wetters.
Ein weiterer Nachteil des momentanen Wetters ist nämlich, dass Obst und Gemüse relativ schnell schlecht werden. Steinharte Pfirsiche sind mir schon nach einem Tag verschimmelt und so wollte ich die heute morgen auf dem Markt gekauften Aprikosen auch möglichst schnell verarbeiten. Pur waren sie leider noch nicht reif und süß genug und auf Marmelade kochen habe ich weniger Lust als aufs Backen.
Das war jetzt quasi DIE Gelegenheit für mich endlich meine in Hamburg erworbenen eckigen Tarteformen auszuprobieren.
Aprikosen-Tarte
für eine eckige Tarteform mit den Maßen 35 x 12,5 cm
Für den Teig:
150 g Mehl
40 g Zucker
60 g kalte Butter in Stückchen
1 Ei
Mark von 1/2 Vanilleschote
1 Prise Salz
Butter für die Form
Mehl für die Arbeitsfläche
Für die Füllung:
500 g reife Aprikosen
150 g Schmand oder Crème fraîche
50-75 g Zucker (ja nach Süße der Aprikosen)
1 Ei
2-3 El brauner Zucker
2-3 El Mandelblättchen
Die Tarteform gut einfetten. Bei einem herausnehmbaren Boden sollte man die Form nach unten hin mit einer Lage Alufolie abdichten.
Alle Teigzutaten rasch zu einem glatten Teig verkneten.
Sofort in entsprechender Größe ausrollen und in die Form legen. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen, dann die ganze Form in den Kühlschrank stellen und etwa 30 Minuten durchkühlen lassen.
In der Zwischenheit die Aprikosen mit kochendem Wasser überbrühen und ein paar Sekunden stehen lassen, dann sofort abgießen und ggf. kalt abschrecken.
Den Backofen auf 175 °C vorheizen.
Die Aprikosen häuten, halbieren und entkernen.
Schmand oder Crème fraîche, Zucker und Ei gut verquirlen. Die Masse auf den gekühlten Boden gießen und glatt streichen. Die Aprikosenhälften mit der Wölbung nach oben darauf verteilen.
Die Aprikosen mit dem braunen Zucker und den Mandelblättchen bestreuen.
Auf der mittleren Schiene etwa 35-40 Minuten backen, bis der Boden durchgebacken ist und die Mandelblättchen leicht gebräunt sind.
Auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen, bis die Creme fest ist, dann erst aus der Form lösen und servieren.
13 Kommentare
cooking casualties
6. Juli 2012 um 19:06Oh ja, diese Hitze im Kölner Loch ist echt ätzend! Hatte ich ganz verdrängt in meiner Nostalgie…
Das Projekt klingt sehr toll und wenn alles klappt, bin ich dabei. Fülle morgen mal das Anmeldeformular aus und dann sehen wir weiter. Ich suche zufällig noch was für mein soziales Engagement in Köln, in H. war ich lange beim Kinderschutzbund.
Dich dann dort zu treffen ist der Bonus 🙂 Wenn du magst, schreib mir doch per Mail mal, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit du dort bist, vielleicht klappt es ja mit einem Treffen bzw. einem gemeinsamen Arbeiten in der Bäckerei.
Achja, deine Tarte aus der schicken neuen Form sieht übrigens toll aus. Will auch so eine!
Liebe Grüße,
Mari
Maja
6. Juli 2012 um 19:44Mensch Mari, das wäre ja superspitzenklasse, wenn das klappen würde 🙂
Das würde mich riesig freuen!
Ich schicke dir mal ne Mail mit Details.
Viele Grüße,
Maja
Jens
6. Juli 2012 um 19:49Puh, hier in der Pfalz sinds ja auch grad gefühlte 350°. ICh überlege derzeit ernsthaft heute nacht in der laufenden Dusche zu pennen. Nur dort ist es momentan auszuhalten 😉
Zuvor aber noch sonen Aprikosen Riegel da oben. Danach kann man noch besser einschlafen 😉
Coconut and Vanilla
6. Juli 2012 um 20:03Pänzhausen klingt nach nem ganz tollen Projekt. Leider gibt es hier sowas nicht.
Ich wünsch dir ganz viel Spaß dabei!
LG Lena
Mademoiselle A.
7. Juli 2012 um 9:52Deine Tarte sieht ganz himmlisch aus! So kann man sich das Wetter doch wirklich gut versüßen 😉
Liebe Grüße, Ann-Katrin
von penneimtopf.blogspot.de
Diana
7. Juli 2012 um 12:12War gerade auf der Suche nach Rezeptem mit Aprikosen, um alles zu verarbeiten, was ich gerade auf dem Markt erstanden habe. Perfekt, so eine Tarte!
Fast noch toller finde ich ja Pänzhausen. Kaum zu glauben, dass ich das als Nippeserin noch nicht mitbekommen habe! Leider habe ich niergends gefunden, ab welchem Alter Kinder mitmachen können. Richtet sich das Projekt nur an Schulkinder oder kann meine Kleine auch schon mit vier Jahren vorbeischauen?
Ich werde auf jeden Fall mal vorbeischauen, sofern es die Arbeit zulässt, villeicht nach Nachtdienst.
Grüße, Diana
PS. Vielleicht probieren ich heute auch noch deine very berry – Marmelade aus.
Maja
8. Juli 2012 um 17:41Hallo Diana,
falls du noch Ideen hast, wo wir in Nippes Plakate aufhängen können – immer her damit. Eigentlich dürfte alles rund um die Neusser Straße und den Wilhelmplatz mit Plakaten zugepflastert sein.
Das Projekt richtet sich nur an Schulkinder, für die ganz Kleinen ist es leider noch nicht geeignet: http://www.paenzhausen.de/was-ist-paenzhausen/
Viele Grüße,
Maja
Sandra
7. Juli 2012 um 15:26mhhh…die Tarte sieht super lecker aus, vor allem in der hübschen eckigen Form! Muss ich ubedingt nachbacken! Und das Projekt hört sich großartig an!
LG Sandra
Sarah Seeger
11. Juli 2012 um 7:07Ich habe mir nun auch eine eckige Tarteform zugelegt.
Wenn man schon in Hamburg wohnt und Laegel um die Ecke hat, geht das Ratzfatz.
lG Sarah
Ela
14. Juli 2012 um 16:17Ohhh die sieht so gut aus, Maja! Kannst du mir nicht ein Stück rüberzaubern?
Alles Liebe, Ela von transglobalpanparty
Anonym
14. Juli 2014 um 20:57Vielen, vielen Dank für das schöne Rezept. Ich habe es am WE ausprobiert und liebe es. Danke.
Maria
4. Oktober 2020 um 20:37Vielen Dank für das Rezept. In Ermangelung von frischen Aprikosen gab es heute als Belag Pfirsich Scheiben aus der Dose. Es hat mir und dem Besuch sehr lecker geschmeckt. Wird es sicher mit unterschiedlichen Obstsorten wieder geben…
Maja
7. Oktober 2020 um 13:23Vielen Dank für das nette Feedback!