Heute war es jedoch anders, denn ich hatte schon im Vorfeld eine Idee!
Neulich bin ich beim Stöbern bei Foodgawker über ein ganz köstlich aussehendes Pastinaken-Gratin gestolpert und wollte das unbedingt bei nächster Gelegenheit nachmachen. Bisher habe ich Pastinaken nur in Suppen gegessen und wollte sie jetzt mal als Gratin zubereiten. Ich dachte mir, dass die Kombination mit violetten Möhren sicher ganz toll schmecken würde.
Leider hat mein Markt dann aber nicht so ganz mitgespielt: Jeder hat Petersilienwurzeln, keiner Pastinaken. Als ich an einem Stand dann immerhin violette Möhren erspäht habe, gab es offenbar ein kleines Verständigungsproblem zwischen dem netten türkischen Verkäufer und mir. Oder aber es war sein erster Tag – als ich nach Hause kam hatte ich jedenfalls keine violetten Möhren sondern ein Bund roten Rettich erworben…
Die Pastinaken habe ich dann schließlich doch noch in meinem Bio-Laden entdeckt und so konnte ich mich zumindest nach dem Original-Rezept an ein Gratin “pur” halten.
Pastinaken haben einen ganz speziellen Eigengeschmack, der leicht süßlich und nussig ist. Das ist nicht Jedermanns Sache und gerade wenn man Pastinaken noch nie oder noch nie pur gegessen hat, sollte man für das Gratin vielleicht mit halb Kartoffeln und halb Pastinaken anfangen, um sich an den Geschmack heranzutasten.
Ich habe den süßlichen Geschmack noch verstärkt, indem ich süße französische Zwiebeln mit ins Gratin gegeben habe. Die Sorte hat sogar einen eigenen Wikipediaeintrag und schmeckt wunderbar mild.
Ich bin kein großer Fan von sehr würzigen Käsesorten wie Gruyère oder Bergkäse, deswegen habe ich mich für einen milderen, fein würzigen Comté entschieden, der sehr gut zu den Pastinaken und Zwiebeln passt. Thymian rundet das ganze noch ab und passt ohnehin immer ganz hervorragend zu Pastinaken.
Hier nun das Rezept:
Pastinakengratin mit Comté und Thymian
für 4 Portionen als Beilage
etwa 750 g Pastinaken
1 mittelgroße süße Zwiebel oder normale Speisezwiebel
etwa 75 g Comté oder anderer Käse nach Geschmack
einige Zweige frischer Thymian
200 ml Sahne
2 Knoblauchzehen, geschält
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss
Butter für die Form
Den Ofen auf 175 °C vorheizen. Eine Auflaufform gut einfetten.
Die Pastinaken säubern und schälen und auf einem Gemüsehobel in sehr dünne Scheiben hobeln.
Die Zwiebel ebenfalls schälen und fein hobeln.
Den Käse auf einer Käsereibe fein reiben.
Den Thymian waschen, trocken schütteln und die Blättchen alle bis auf einen Zweig abzupfen.
Einige größere Scheiben der Pastinaken zur Seite legen, sie bilden später die oberste Schicht des Gratins.
Die Hälfte der restlichen Pastinakenscheiben in die Auflaufform geben, die Hälfte der Zwiebeln darauf schichten und alles glatt andrücken.
Etwa die Hälfte des Käses darüber verteilen, dann einige Thymianblättchen darüber streuen.
Jetzt die andere Hälfte der Pastinakenscheiben daraufgeben und mit den restlichen Zwiebeln abschließen, alles wieder glatt und gleichmäßig andrücken. Die verblieben großen Pastinakenscheiben dachziegelartig auf dem Auflauf verteilen.
Die Sahne in einen kleinen Topf gießen und die beiden Knoblauchzehen hineinpressen.
Großzügig mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Unter Rühren einmal aufkochen lassen, dann gleichmäßig über die Pastinaken gießen.
Zuletzt die restlichen Thymianblättchen und -zweige und den übrigen Käse darüberstreuen.
Die Auflaufform gut mit Alufolie abdecken und das Gratin auf der mittleren Schiene für etwa 45-50 Minuten backen.
Danach die Alufolie entfernen und das Gratin weitere 15-20 Minuten backen, bis der Käse goldbraun und knusprig ist.
Bei ausgeschaltetem Ofen und geöffneter Ofentür weitere 15 Minuten stehen lassen, damit sich das Gratin etwas setzen kann, dann servieren.
3 Kommentare
Ann-Katrin
10. November 2012 um 8:02Ich beneide dich um einen tollen Wochenmarkt in deiner Nähe, den Suche ich bei mir leider noch.
Dein Pastinaken-Gratin hört sich herrlich an! Zusammen mit dem würzigen Käse bestimmt ein Gedicht! Habe mir auch fest vorgenommen, mir Pastinaken mal genauer anzuschauen, kenne sie bisher nämlich auch nur in Suppen.
Lieben Dank für das schöne Rezept!
Liebe Grüße, Ann-Katrin
von penneimtopf.blogspot.de
Maja
10. November 2012 um 10:50Ach, so toll ist der Markt leider gar nicht. Neben fehlenden Pastinaken gab es auch ausschließlich Hokkaido an den Ständen und keine anderen Kürbissorten…
Zum Glück hab ich aber gegenüber vom Haus einen Gemüsestand, der täglich geöffnet hat. Und was ich da nicht kriege, kriege ich im Bio-Supermarkt.
Immerhin!
Viele Grüße,
Maja
Sarah
10. November 2012 um 16:52Hallo Moey,
also erst mal muss ich anmerken, dass das wunderschöne Bilder sind!
Habe ja dieses Jahr erst Pastinaken entdeckt, und sehe innerhalb von kürzester Zeit auf deinem Blog zum zweiten Mal ein Gratin. Würde mich auch reizen, das mal zu versuchen, merke ich mir.
Und um den Freitag frei beneide ich dich ein wenig. Aber ich kann immerhin samstags auf den Markt gehen. Und das ist auch nicht selbstverständlich, da müssen auch viele Leute arbeiten – nicht zu letzt die Marktverkäufer 😉
Gruss,
Sarah