Jambalaya mit Wurst, Huhn und Garnelen

Jambalaya und Gumbo gehören zu DEN Gerichten, die man klassisch mit der amerikanischen Südstaaten-Küche oder auch Cajun Küche verbindet. Bei Jambalaya (manchmal findet man es auch fälschlicherweise als Jambalaja oder unter dem provenzalischen Begriff für Eintopf Jambalaia) handelt es sich um ein Reisgericht aus der kreolischen Küche in Louisiana, das ein bisschen Ähnlichkeit mit Paella hat.

Ich weiß nicht, ob ich schon mal davon berichtet habe, aber ich bin ein ziemlicher Serien-Junkie. Während mich das normale Fernsehprogramm bis auf den sonntäglichen Tatort recht kalt lässt, komme ich an kaum einer spannenden amerikanischen Serie vorbei. Am Liebsten sind mir dabei noch Showtime- und HBO-Serien. Und so bin ich vor einiger Zeit aufgrund einer Empfehlung bei der hierzulande eher unbekannten Serie Treme gelandet. Treme spielt im gleichnamigen Stadtteil Tremé in New Orleans in der Zeit nach dem Hurrikan Katrina im Jahr 2005. Dabei geht es hauptsächlich um die Personen vor Ort, ihre Musik, ihre Küche, ihren Mardi Gras und ihre alltäglichen Probleme mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser, Restaurants und Geschäfte. Das Schöne ist, dass vor allem das Lebensgefühl in Form von Blechblasmusik und Jazz sowie der typischen Louisiana-Küche vermittelt wird. Ich kann die Serie nur jedem empfehlen, der Interesse an der amerikanischen Südstaatenkultur hat.

Durch das Gucken der Serie habe ich mich auch vermehrt für eben diese typische Südstaaten-Küche in Louisiana interessiert. Diese ist geprägt von der der Cajun-Küche, einer eher einfachen und regionalen Küche der französischstämmigen Einwanderer und der kreolischen Küche, die darauf aufbauend noch mehr klassische französische Einflüsse mit einbringt. Die typischsten Gerichte sind dabei Gumbo und Jambalaya.

Jambalaya Grundlage: Holy Trinity – die heilige Gemüse-Dreifaltigkeit

Grundzutaten im Jambalaya sind dabei die so genannten Holy Trinity: Zwiebeln, grüne Paprika und Staudensellerie. Die geben dem Gericht ihre besondere Würze. Und da geht es auch schon mit mangelnder Authentizität bei mir los: ich bin kein großer Fan von grüner Paprika und Staudensellerie akzeptiere ich maximal ganz fein gehackt mit Möhren und Zwiebeln in der Bolognese. Deswegen handelt es sich bei meiner Jambalaya-Version definitiv um eine etwas veränderte und ganz egoistisch auf meinen Geschmack angepasste Version.
Wer das zu ketzerisch findet und wirklich eine klassische Version zubereiten möchte, ersetzt meine ausgetauschte rote Paprika zurück durch eine authentische grüne Paprika (die brauchen ja schließlich auch eine Daseinsberechtigung). Und gibt einfach zusammen mit der Paprika noch zusätzlich 2-3 fein gewürfelte Selleriestangen mit ins Jambalaya. Schon passt es wieder. Ansonsten möchte ich euch aber meine Variante sehr ans Herz legen.

Einlage: Wurst, Meeresfrüchte und Hähnchenbrust

Weiter geht’s mit den Zutaten der Jambalaya. Ein weiteres Problem stellt die klassische Jambalaya-Wurst für mich dar: dabei handelt es sich um eine so genannte Andouille-Wurst, die hauptsächlich aus Innereien besteht. Ich weiß nicht mal, ob man diese französische Wurst bei uns problemlos erhält, zudem ist sie mir persönlich zu grobstückig. Stattdessen kann man sie ganz gut, wenn auch wieder nicht authentisch (sorry!), mit Chorizo oder Chorizo-Bratwurst ersetzen. Ich habe letztere verwendet, weil sie dem Original noch irgendwie am Ähnlichsten war. Möglicherweise passt aber auch eine ganz normale grobe Bratwurst gut in diesen Eintopf. Oder eine nicht stark gewürzte Salsiccia. Ja, ich weiß, das ist nicht authentisch. Aber dieses Gericht ist so herrlich vielseitig und die Jambalaya lebt von diesen starken Aromen. Ich kann nur dazu ermutigen das zu verwenden, was man eh gerne mag. Und ich finde, dass jede kräftige Bratwurst hervorragend in diese Jambalaya passt.

Klassischer Bestandteil der Jambalaya sind außerdem Garnelen oder Scampi (Kaisergranaten). In den USA auch Shrimps oder Crawfish. Aber wie ich die ganze Zeit schon sage: erlaubt ist, was schmeckt. Ich persönlich mag Meeresfrüchte außer Muscheln ja nicht soooo gerne. Man kann sie aber immerhin wunderbar auf seinem Teller finden und abgeben. Darüber hat mein Mann sich dann sehr gefreut. Ich habe in diesem Fall bereits vorgepulte Bio-Garnelen verwendet. Wie immer gilt: Je besser die Qualität, desto besser das Ergebnis. Und gerade bei Garnelen bin ich sehr pingelig. Man liest doch zu viel über Antibiotika-Skandale, verseuchte Gewässer usw. Bitte spart deswegen nicht und gönnt euch was Gutes.

Das Gleiche gilt natürlich ebenfalls für die Hähnchenbrust. Ich verwende eine Bio-Hähnchenbrust. Das Hähnchen darf langsamer und länger wachsen und das Fleisch wird bei der Zubereitung nicht trocken. Zusammen harmonieren all diese Zutaten ganz wunderbar, auch wenn man sich das vielleicht vorher nicht vorstellen kann.

One Pot Rezept

Insgesamt gefällt mir die Zubereitung der Jambalaya ausgesprochen gut. Das liegt sicher auch daran, dass ich sie als One Pot Gericht zubereite. Die sind ja schwer angesagt. Man muss nicht mehrere Töpfe im Blick behalten, nicht alles gleichzeitig auf den Punkt perfekt hinkriegen. Und ganz pragmatisch: Man hat auch einfach weniger Abwasch zum Schluss! Ich verwende für die Zubereitung einen gusseisernen Bräter, der die Hitze perfekt verteilt. Und ich mag die Aromen, vor allem die Röstaromen daraus sehr gerne. Aber auch ein normaler Topf tut es sonst auch. Und jetzt kommen wir zu diesem großartigen Rezept mit den tollen Aromen der Südstaaten-Küche. Das alles liest sich sicher auf den ersten Blick sehr aufwändig, im Grunde ist das Gericht neben der ganzen Schnippelei jedoch schnell gemacht und wirklich unkompliziert in der Zubereitung.

Rezept für Jambalaya mit Wurst, Huhn und Garnelen

für 4 Portionen

Zutaten:

1 Hähnchenbrustfilet, ohne Haut und Knochen (ca. 150 g)
2 Chorizo-Bratwürste oder grobe Bratwürste oder alternativ etwa 150 g Chorizo-Wurst am Stück (die Variante im Ring)
1 kleine Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 rote (oder authentisch: grüne) Paprikaschote
nach Geschmack: 2-3 Selleriestangen
2 Tomaten
1 Bund Frühlingszwiebeln
1/2 Bund glatte Petersilie
1 EL Butter
2 EL Tomatenmark
650 ml Hühnerbrühe
250 g Langkornreis
Saft von 1/2 Zitrone
16-20 vorbereitete (und falls tiefgefroren, bereits aufgetaute) Garnelen oder Scampis, ohne Schale und bereits entdarmt
Rapsöl oder Sonnenblumenöl zum Braten
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Chiliflocken, und/oder nach Belieben (geräuchertes) Paprikapulver
1 Lorbeerblatt, getrockneter Thymian, getrockneter Oregano

Zubereitung:

Die Vorbereitung

Jambalaya benötigt etwas an Vorbereitungszeit zum Schneiden, Hacken und Würfeln der ganzen Zutatenkomponenten. Die Zubereitung an sich geht wirklich schnell, man muss jedoch ein bisschen Zeit für die Vorbereitung einplanen und kocht das Gericht besser beim ersten Mal an einem entspannten Wochenende.

Zunächst wird das benötigte Huhn vorbereitet: Überschüssiges Fett und Sehnen von dem Filet wegschneiden und alles in mundgerechte, jedoch nicht zu kleine Stücke würfeln. In eine Schüssel geben, mit Salz, Pfeffer, etwas Chili und Paprikapulver nach Geschmack bestreuen und alles gut vermischen. Die Schüssel gut verschließen und bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.
Die Chorizo-Bratwürste in Scheiben schneiden und ebenfalls bis zur Verwendung kalt stellen.

Jetzt geht das große Schnippeln des Gemüses los

Zwiebeln und Knoblauch schälen, fein würfeln und zusammen in einer Schüssel bereitstellen.
Die Paprika gut waschen, halbieren, von Kernen und Scheidewänden befreien und würfeln. Beiseite stellen.
Wer Sellerie mag und verwenden möchte: die Stangen gut putzen und in feine Würfel schneiden, zur Paprika geben.
Die Tomaten ebenfalls waschen, halbieren, den grünen Strunk herausschneiden und ebenfalls würfeln, in eine separate Schüssel geben.

Die Wurzeln der Frühlingszwiebeln abschneiden, die äußerste Schicht entfernen, gut waschen und sowohl die hellen als auch dunklen Teile der Zwiebeln in dünne Ringe schneiden.
Die Petersilie waschen, trocken schütteln und nicht zu fein hacken. Ebenfalls beiseite stellen.

Los geht das Kochen

Außer einem ausreichend großen Bräter wird nicht mehr zur Zubereitung benötigt.
Etwas Raps- oder Sonnenblumenöl in den Bräter geben und diesen auf hohe Temperatur erhitzen.
Zuerst werden die Wurstscheiben hineingegeben und rundherum knusprig braun angebraten, insgesamt etwa 5 Minuten lang. Mit einem Schöpflöffel hinausholen und wieder in eine ausreichend große Schüssel geben.

Im verbliebenen Öl nun die Hähnchenbrustwürfel rundherum gut anbraten. Sie müssen nicht durchgaren, dürfen von außen aber schon leicht bräunen. Ebenfalls herausnehmen und zu den Wurstscheiben geben.

Die Butter in den Topf geben und im restlichen Bratöl schmelzen lassen, dann die gehackten Zwiebeln und Knoblauchzehen dazugeben und leicht glasig anbraten.
Paprika (und optional: Sellerie) dazugeben und mit anbraten, danach die Hälfte der vorbereiteten Frühlingszwiebeln.
Nun das Lorbeerblatt, etwas Thymian und Oregano und das Tomatenmark dazugeben und alles anschwitzen. Zuletzt die gewürfelten Tomaten dazugeben.

Jetzt die Hühnerbrühe angießen und die ganze Mischung aufkochen lassen. Den Reis dazugeben und gut unterrühren.
Wurstscheiben und Hühnchenstücke wieder in den Topf geben, alles gut durchrühren, den Deckel aufsetzen und die Temperatur reduzieren. Bei mittlerer Hitze nun 20 Minuten zugedeckt sanft köcheln lassen.

Danach den Deckel abnehmen, die restlichen Frühlingszwiebeln (bis auf ein paar Ringe zum Garnieren), die gehackte Petersilie (bis auf 1-2 TL zum Garnieren), den Zitronensaft und die Garnelen unterrühren. Den Topf vom Herd ziehen und mit dem Deckel wieder gut verschließen. Die Mischung einfach nochmal 15 Minuten stehen und ziehen lassen. Die Garnelen garen wunderbar in der Resthitze und werden dadurch auf den Punkt gar. Nach den 15 Minuten noch mal alles gut durchrühren, die Jambalaya auf Teller verteilen und mit den restlichen Frühlingszwiebeln und der restlichen Petersilie bestreut sofort servieren.

Zum Jambalaya-Rezept in der Kompaktansicht:

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Jambalaya

Portionen: 4

Typisches Reisgericht aus der amerikanischen Südstaatenküche

Zutaten

• 1 Hähnchenbrustfilet, ohne Haut und Knochen (ca. 150 g)
• 2 Chorizo-Bratwürste oder grobe Bratwürste oder alternativ etwa 150 g Chorizo-Wurst am Stück (die Variante im Ring)
• 1 kleine Zwiebel
• 2 Knoblauchzehen
• 1 rote (oder authentisch: grüne) Paprikaschote
• nach Geschmack: 2-3 Selleriestangen
• 2 Tomaten
• 1 Bund Frühlingszwiebeln
• 1/2 Bund glatte Petersilie
• 1 EL Butter
• 2 EL Tomatenmark
• 650 ml Hühnerbrühe
• 250 g Langkornreis
• Saft von 1/2 Zitrone
• 16-20 vorbereitete (und falls tiefgefroren, bereits aufgetaute) Garnelen oder Scampis, ohne Schale und bereits entdarmt
• Rapsöl oder Sonnenblumenöl zum Braten
• Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
• Chiliflocken, und/oder nach Belieben (geräuchertes) Paprikapulver
• 1 Lorbeerblatt, getrockneter Thymian, getrockneter Oregano

Zubereitung

1

Jambalaya benötigt etwas an Vorbereitungszeit zum Schneiden, Hacken und Würfeln der ganzen Zutatenkomponenten. Die Zubereitung an sich geht wirklich schnell, man muss jedoch ein bisschen Zeit für die Vorbereitung einplanen und kocht das Gericht besser beim ersten Mal an einem entspannten Wochenende.

2

Zunächst wird das benötigte Huhn vorbereitet: Überschüssiges Fett und Sehnen von dem Filet wegschneiden und alles in mundgerechte, jedoch nicht zu kleine Stücke würfeln. In eine Schüssel geben, mit Salz, Pfeffer, etwas Chili und Paprikapulver nach Geschmack bestreuen und alles gut vermischen. Die Schüssel gut verschließen und bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.

3

Die Chorizo-Bratwürste in Scheiben schneiden und ebenfalls bis zur Verwendung kalt stellen.

4

Jetzt geht das große Schnippeln des Gemüses los:

5

Zwiebeln und Knoblauch schälen, fein würfeln und zusammen in einer Schüssel bereitstellen.

6

Die Paprika gut waschen, halbieren, von Kernen und Scheidewänden befreien und würfeln. Beiseite stellen.

7

Wer Sellerie mag und verwenden möchte: die Stangen gut putzen und in feine Würfel schneiden, zur Paprika geben.

8

Die Tomaten ebenfalls waschen, halbieren, den grünen Strunk herausschneiden und ebenfalls würfeln, in eine separate Schüssel geben.

9

Die Wurzeln der Frühlingszwiebeln abschneiden, die äußerste Schicht entfernen, gut waschen und sowohl die hellen als auch dunklen Teile der Zwiebeln in dünne Ringe schneiden.

10

Die Petersilie waschen, trocken schütteln und nicht zu fein hacken. Ebenfalls beiseite stellen.

11

Außer einem ausreichend großen Bräter wird nicht mehr zur Zubereitung benötigt.

12

Etwas Raps- oder Sonnenblumenöl in den Bräter geben und diesen auf hohe Temperatur erhitzen.

13

Zuerst werden die Wurstscheiben hineingegeben und rundherum knusprig braun angebraten, insgesamt etwa 5 Minuten lang. Mit einem Schöpflöffel hinausholen und wieder in eine ausreichend große Schüssel geben.

14

m verbliebenen Öl nun die Hähnchenbrustwürfel rundherum gut anbraten. Sie müssen nicht durchgaren, dürfen von außen aber schon leicht bräunen. Ebenfalls herausnehmen und zu den Wurstscheiben geben.

15

Die Butter in den Topf geben und im restlichen Bratöl schmelzen lassen, dann die gehackten Zwiebeln und Knoblauchzehen dazugeben und leicht glasig anbraten.

16

Paprika (und optional: Sellerie) dazugeben und mit anbraten, danach die Hälfte der vorbereiteten Frühlingszwiebeln.

17

Nun das Lorbeerblatt, etwas Thymian und Oregano und das Tomatenmark dazugeben und alles anschwitzen. Zuletzt die gewürfelten Tomaten dazugeben.

18

Jetzt die Hühnerbrühe angießen und die ganze Mischung aufkochen lassen. Den Reis dazugeben und gut unterrühren.

19

Wurstscheiben und Hühnchenstücke wieder in den Topf geben, alles gut durchrühren, den Deckel aufsetzen und die Temperatur reduzieren. Bei mittlerer Hitze nun 20 Minuten zugedeckt sanft köcheln lassen.

20

Danach den Deckel abnehmen, die restlichen Frühlingszwiebeln (bis auf ein paar Ringe zum Garnieren), die gehackte Petersilie (bis auf 1-2 TL zum Garnieren), den Zitronensaft und die Garnelen unterrühren. Den Topf vom Herd ziehen und mit dem Deckel wieder gut verschließen. Die Mischung einfach nochmal 15 Minuten stehen und ziehen lassen. Die Garnelen garen wunderbar in der Resthitze und werden dadurch auf den Punkt gar. Nach den 15 Minuten noch mal alles gut durchrühren, die Jambalaya auf Teller verteilen und mit den restlichen Frühlingszwiebeln und der restlichen Petersilie bestreut sofort servieren.

Weitere Ideen für One Pot und One Pan Gerichte:

Super einfach: One Pan Paella mit Hähnchen, Chorizo und Paprika
Wohlig wärmend: One Pot Lasagne-Suppe
Für die ganze Familie: One Pot Pasta mit Tomaten, mariniertem Feta und Walnüssen
Ruckzuck auf dem Tisch: One Pan Ravioli mit Bacon, Mett und Spinat