Das ist zwar ein schöner Vorsatz, für mich aber neben einer 40-Stunden-Arbeitswoche, einem Ehrenamts-Projekt und einem Mann einfach nicht umsetzbar.
Dennoch möchte ich euch in dieser Woche ein Buch ganz besonders ans Herz legen.
Eins meiner absoluten Lieblingskochbücher, dass irgendwie immer noch ein Schattendasein fristet. Kaum jemand kennt es oder wagt es einen zweiten Blick hinein zu werfen.
Leider wird das Buch nämlich häufig übersehen, weil es einen sehr einfachen Titel trägt und ein sehr unscheinbares Cover hat.
Ich rede von “Das Kochbuch“* von Andreas Neubauer – erschienen bei GU.
Es mag sein, dass der Preis von 29,99 € erst mal abschreckend wirkt, aber das Buch ist meiner Meinung nach jeden Cent wert. Um das schon mal vorweg zu nehmen.
Ich gebe zu – von der äußeren Anmutung her denkt man zunächst an ein einfaches Schulkochbuch oder eine simple Sammlung von Standardrezepten, wie man es von früher kennt.
Doch der Schein trügt: wunderbar kreative Neuideen treffen aus Klassiker, schlichtes Anrichten trifft auf wunderschöne Foodfotografie.
Man findet hier keine einfachen Grundrezepte wie in jedem beliebigen Standardkochbuch sondern tolle Ideen mit einem besonderen Pfiff und dem gewissen Extra.
Ich sage: DAS Kochbuch für den ambitionierten oder zumindest interessierten Hobbykoch, der genug vom Einheitsbrei hat.
Werft die Langeweile über Bord und riskiert einen zweiten Blick!
Mich haben schon der hochwertige Einband und das feste Papier von der Wertigkeit des vorliegenden Kochbuchs überzeugt. Wer dann noch einen Blick auf das moderne und schlichte Layout und die fantastischen Fotos wirft, sollte vom Skeptiker zum Überzeugten werden.
Nach einem allgemeinen Einführungskapitel mit den wichtigsten Hinweisen zu Zutaten, Zubereitung und Equipment, ist der ausführliche Rezeptteil hervorragend in eine ganze Reihe von Kapiteln unterteilt:
– Fingerfood und Snacks
– Salate und Vorspeisen
– Suppen
– Gemüse
– Nudeln & Co.
– Kartoffeln
– Fleisch und Geflügel
– Fisch und Meeresfrüchte
– Desserts und Kuchen
– Brote
– Einmachen
Abschließend findet sich noch ein 6-seitiges Register, das nicht nur nach Rezepttiteln, sondern vor allem auch nach Zutaten unterteilt ist. Die “gefüllten Blätterteigröllchen” finden sich damit so sowohl unter B für Blätterteig als auch unter S für Spinat. Das vereinfacht die gezielte Suche bei der Frage nach “Was mache ich mit dem Rest Blätterteig im Kühlschrank?” ganz ungemein.
Ich finde die Aufteilung der Kapitel und das zusätzliche komplexe Register super – so kann man gezielt blättern ohne sich verrückt zu suchen, da das Werk mit 480 Seiten doch schon recht umfangreich ist.
Kommen wir aber nun zum eigentlichen Inhalt: den Rezepten!
Ich würde mich selber als ambitionierten Hobbykoch bezeichnen. Ich kann mehr als Fix-Tütchen aufreißen, möchte aber andererseits auch nicht unbedingt Sterneküche praktizieren. Klar habe ich Spaß an außergewöhnlichen Zubereitungsarten und besonden Menüs, aber unter der Woche will ich vor allem schnelle und leckere Feierabendküche kochen und genießen. Am Wochenende darf es dann mal etwas raffinierter und aufwändiger werden.
Mit der großen Auswahl an verschiedensten Rezepten von einfach bis etwas komplizierter deckt das Buch die komplette Bandbreite ab, die ich von einem so umfassenden Werk erwarte. Wenn es schnell gehen muss, wird auf Gnocchi oder Blätterteig aus dem Kühlregal gegriffen: mache ich auch nach Feierabend. Dennoch wird auf sonstige Convenience- oder Fertigprodukte verzichtet.
Man kocht frisch und behilft sich mit kleinen Tricks wie frischen Nudeln aus dem Supermarkt.
Die Rezepte sind sehr umfassend und reichen von der klassischen Hausmannskost über familienfreundliche Ideen für größere Mengen bis hin zu etwas raffinierten Rezepten für den netten Abend zu zweit.
Sowohl französische als auch asiatische Einflüsse lassen sich dabei nicht leugnen. Aber immer geht es um frisches oder TK-Gemüse und wenn auch nur als Beilage.
Die farbenfrohen Hochglanzfotos machen da sofort Lust drauf etwas nachzukochen.
Und das habe ich natürlich auch gemacht.
Ein ganz wunderbares, bereits mehrfach nachgekochtes Rezept habe ich bereits vor kurzem veröffentlicht:
Linguine mit grünem Spargel und Parmesansauce
Aufgrund der begrenzt andauernden Spargelsaison musste ich dieses Rezept schon vorab veröffentlichen. Und euch scheint es auch gefallen haben, denn einige haben es direkt nachgekocht.
Ich hab auch noch einige weitere Rezepte nachgekocht, um das Buch auf Herz und Nieren zu testen. Jedes nachgekochte Rezept war einfach ein Knaller – die Angaben und Zubereitungsschritte sind genau beschrieben und gut nachzuvollziehen. Es hat immer alles gepasst und ich hatte keinerlei Probleme mit den Rezepten.
Natürlich kann ich nicht streng nach Rezept kochen und muss immer irgendwas verändern oder anpassen.
Aber die Rezepte möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten und so kommt hier direkt mal ein ultraleckeres Suppenrezept.
Im Original handelt es sich um eine Linsensuppe mit Parmaschinken – ich habe sie jedoch vegetarisch abgewandelt.
Ich esse auch im Sommer gerne Suppen und diese hat trotz der Linsen auch nicht unbedingt einen herbstlichen oder winterlichen Touch – dank des Aufschäumens und des Schnittlauchs schmeckt sie frisch und leicht.
Weitere Rezepte aus diesem Buch werden in nächster Zeit noch folgen, weil ich wirklich eine unbedingte Kaufempfehlung aussprechen kann.
Geht zum Buchhändler eures Vertrauens und blättert es mal durch – es lohnt sich wirklich!
Hier die Details zum Buch auf einen Blick:
Andreas Neubauer, Michael Wissing
Das Kochbuch – 400 Rezepte für jeden Tag*
GU Themenkochbuch
480 Seiten, mit ca. 500 Farbfotos
22 x 28 cm, Leineneinband
Preis: 29,99 €
ISBN: 978-3-8338-2308-4
Erscheinungstermin: September 2011
Linsenschaumsuppe mit Schnittlauch
für 3-4 Portionen
3 Schalottem
1 Knoblauchzehe
1 dicke Möhre
1 Stange Staudensellerie
200 g braune Tellerlinsen
750 ml Gemüsebrühe (selbstgemacht oder aus Bio-Brühe)
100 ml Schlagsahne
2 El Balsamico bianco
50 g eiskalte Butter in Stückchen
reichlich Schnittlauchröllchen nach Belieben
Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Olivenöl zum Braten
Schalotten, Knoblauch und Möhre schälen, Selleriestange gut waschen und von allem die Enden und Wurzeln entfernen. Das Gemüse sehr fein würfeln (nicht größer als linsengroß).
Etwas Öl in einem ausreichend großen Topf erhitzen und das Gemüse bei mittlerer Hitze leicht anschwitzen.
Die Linsen dazugeben und mit andünsten.
Die Gemüsebrühe angießen, die Suppe aufkochen und alles etwa 20 Minuten bei mittlerer Temperatur leicht köcheln lassen, bis die Linsen weich sind.
Die Suppe nun durch ein nicht zu grobmaschiges Sieb in einen weiteren Topf gießen.
Die Hälfte der Linsen und des Gemüses aus dem Sieb beiseite stellen, den Rest wieder zurück in die Suppe geben. Die Sahne angießen und die Suppe erneut aufkochen und nochmals 5 Minuten leicht köcheln lassen.
Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken, dann mit einem Pürierstab oder einem Standmixer gründlich pürieren, bis keine Stückchen mehr übrig sind. Ggf. durch ein feines Sieb gießen. Warm halten, aber nicht mehr kochen.
Das übrige Linsengemüse mit dem Balsamico bianco verrühren und auf tiefe Teller oder Suppenschüsseln verteilen.
Die pürierte Suppe im Topf mit der eiskalten Butter montieren und über das Linsengemüse auf die Teller verteilen.
Die Schnittlauchröllchen über die Suppe streuen und das Gericht sofort servieren.
Hinweis: Ich habe dieses Buch selber gekauft, es handelt sich nicht um ein Rezensionsexemplar.
Alle mit einem * gekennzeichneten Links sind Amazon-Affiliate-Links. Es handelt sich hierbei um eine persönliche Empfehlung. Nähere Hinweise zum Affiliate-Programm finden sich im Impresssum.
2 Kommentare
Liv
1. August 2013 um 13:23Hallo liebe Maja!
Ich würde deine Buchvorstellung gerne in die Darling, show me your cookbook!-Sammlung für den Juli aufnehmen, wäre das ok? 🙂
Liebe Grüße!
Liv
Maja
1. August 2013 um 13:53Aber liebend gerne, Liv 🙂
Nette Grüße,
Maja