Sommerliche Blaubeeren in einem knusprigen Teig: Leckere Blaubeer-Galette für den Sommer.
Die Hitze der vergangenen Wochen hat nachgelassen. Meine Backlust steigt entsprechend proportional wieder an. Die Küche ist aufgeräumt und entstaubt. Und während draußen vor dem Haus das alljährliche Straßenfest mit seinen Schießbuden und Fresstempeln tobt, habe ich mich bei angenehmen Temperaturen in meiner Küche verschanzt. Und backe endlich wieder. Was hab ich es vermisst! Wäre ja auch schade wenn nicht, wo jetzt all die guten Sachen reif werden. Aromatische Tomaten, geschmacksintensive Zucchini und nicht zuletzt die Vielfalt an fruchtig-süßen Sommerbeeren.
Gestern lachten mich heimische Blaubeeren (oder auch Heidelbeeren) an, die endlich reif und in Hülle und Fülle erhältlich sind. Man schmeckt auch diesen kleinen Früchten sofort an, wenn sie keine langen Transportwege und künstliche Kühlung hinter sich haben. Und so habe ich direkt mal ein halbes Kilo pflückfrische Blaubeeren erstanden. Denn ein Backwerk steht schon seit längerem auf meiner Nachbackliste, ich bin jedoch nie dazu gekommen: eine Galette!
Was ist eine Blaubeer-Galette?
Eine Galette ist im ursprünglichen Sinne ein bretonischer Pfannkuchen und das herzhafte Pendant zum süßen Crêpes. Traditionell besteht eine Galette aus Buchweizenmehl und wird zu dünnen Fladen in der Pfanne ausgebacken. Allerdings nimmt man es mit der Bezeichnung nicht so ganz genau und so kann eine Galette auch ein süßes oder herzhaftes, frei geformtes Gebäck sein. Wie auch eine Crostata, das italienische Pendant zur französischen Galette. Eine Crostata ist wohl eher süß, eine Galette eher herzhaft und oft mit Weizenvollkornmehl gebacken, aber auch das nimmt man nicht so genau.
Gemein ist ihnen, dass sie aus einem knusprigen, blättrigen Teig bestehen. Dieser wird auf einem Backblech ausgerollt und belegt. Und anschließend ganz einfach und rustikal nach innen umgeklappt, damit die Füllung nicht ausläuft. Je rustikaler geformt, umso hübscher!
Ich nenne mein Prachtstück jetzt einfach mal Galette, einfach weil ich den Namen mag und er auch gut passt.
Zubereitung der Blaubeer-Galette
Die Zubereitung ist wirklich ziemlich einfach: Man knetet einen Mürbeteig zurecht, rollt ihn aus. Man belegt ihn mit dem Obst, bestreicht den Rand mit Ei und bestreut ihn mit Zucker. Schon geht es in den Ofen. Und man hat nicht mal viel Abwasch, denn die Backform entfällt hier einfach.
Meine Blaubeer-Galette war wegen der Kombination aus dem wirklich lecker blättrigen Teig und den hoch aromatischen Blaubeeren ein Sommer-Pur-Genuss. In so wenig Zutaten steckt so unheimlich viel Geschmack! Man kann die Galette natürlich auch mit Schlagsahne oder Vanilleeis servieren. Wir haben sie aber ganz pur genossen.
Und natürlich passt auch fast jedes andere Obst ganz hervorragend in diesen Teig. Ich denke da an saftige Pfirsiche oder Nektarinen oder reife Brombeeren – oder eine bunte Kombination von allem.
Blaubeer-Galette
sommerliche Crostata mit frischen Blaubeeren
Zutaten
- Für den Teig
- 180 g Weizenmehl (Type 405)
- 1/2 TL Salz
- 2 EL Zucker
- 120 g kalte Butter in Stückchen
- 40-60 ml eiskaltes Wasser
- Mehl für die Arbeitsfläche
- Für die Füllung
- 350-500 g frische Blaubeeren (ich hab 500 g genommen)
- 1 EL Mehl
- 2 EL brauner Zucker
- Für die Teigkruste
- 1 Ei, gut verquirlt
- 2 EL Zucker
Zubereitung
Mehl, Salz und Zucker vermischen. Die kalte Butter kurz untermixen, bis erbsengroße Stückchen entstehen. Das geht am Besten schnell von Hand, mit einem Pastry Blender oder in einem Foodprozessor. Ich hab alles kurz und kräftig im Thermomix gemischt, dafür eignet er sich ganz hervorragend. Nach und nach so lange eiskaltes Wasser unterrühren, bis die Mischung zu einem krümeligen Mürbeteig wird. Kurz mit den Händen zu einem glatten Teig durchkneten, ggf. noch ein paar Tropfen Wasser zugeben, damit der Teig geschmeidig wird, dann in Frischhaltefolie wickeln und den Teig für 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
Die Blaubeeren verlesen, waschen und gut abtropfen lassen, dann in eine Schüssel geben. Mehl und Zucker darüber streuen und alles vorsichtig, aber gründlich vermischen.
Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein großes Backblech mit Backpapier auslegen. Ich habe eine hitzebeständige Dauerbackfolie genommen.
Den Teig auf einer nur sehr leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem gleichmäßig dünnen Kreis von etwa 28 cm Durchmesser ausrollen. Die Ränder dürfen dabei gerne rustikal und etwas ausgefranst aussehen. Die Teigoberfläche nun ganz leicht mit Mehl bestäuben und den Teig nun vorsichtig einmal mittig zusammenfalten, dann zu einem Viertel (Tortenstück) falten. Den Teig so auf das Backblech setzen und wieder aufklappen. Die Blaubeeren nun mittig auf dem Teig verteilen. Dabei muss mindestens 5 cm Abstand zum Rand bleiben. Die Blaubeeren müssen auch nicht glatt gestrichen werden, sondern dürfen ruhig hügelig aufliegen. Nun vorsichtig an einer Seite beginnen den Rand nach innen umzuklappen.
Er soll nur etwas nach innen ragen, in der Mitte bleibt ein Loch. Nach und nach den ganzen Rand leicht überlappend nach innen klappen, damit die Füllung nicht ausläuft.
Den Teigrand nun großzügig mit dem verquirlten Ei einpinseln und mit dem Zucker bestreuen. Dadurch entsteht beim Backen später die knusprige Kruste.
Das Blech ins untere Drittel des vorgeheizten Ofens einschieben und die Galette etwa 35-40 Minuten backen, bis die Blaubeerfüllung schön blubbert und der Rand goldbraun und knusprig ist.
Das Blech mindestens 30 Minuten auf einem Kuchengitter auskühlen lassen, damit sich die Füllung setzen kann. Erst dann anschneiden und servieren.
3 Kommentare
Berliner Küche
12. August 2013 um 8:46mhh, lecker! das liest sich wie ein rezept genau nach meinem geschmack und die fotos sind auch sehr ansprechend.
Ronja
15. August 2013 um 16:07Hallo Maja, dein Blog ist ja bezaubernd! Gerade gefunden und mich schon ordentlich durchgeklickt 😀 Zufälligerweise hab ich schon eine Weile nach einem Rezept für ne leckere Blaubeertarte gesucht und bin bei dir hängen geblieben. Die muss ich probieren, so lange es noch Beeren gibt!
Liebe Grüße
Ronja
FrauZuckerschnute
16. August 2013 um 12:51Liebe Maja.
Dein Rezept klingt fabelhaft. Das werde ich unbedingt nachbacken müssen! <3
Liebe Grüße von der Zuckerschnute