Cremige Fischsuppe mit Skrei, dem feinen Winterkabeljau. Ergänzt um Möhren- und Frühlingszwiebelstreifen sowie Sahne und Créme fraîche. Eine ganz milde Suppe mit gutem Fischfond und nur wenigen Zutaten. Blitzschnell zubereitet und so wohlig wärmend!
Natürlich darf ein Skrei-Rezept nicht fehlen, nachdem ich euch letzte Woche von meinem großartigen Lofoten-Abenteuer beim Skrei-Fischen in Norwegen berichtet habe. Direkt nach unserer Ankunft in Henningsvær haben wir eine leckere Fischsuppe mit Skrei in unserem Hotel serviert bekommen. Bekannt ist diese Suppe als Fiskesuppe (Fischsuppe) oder auch als Torskesuppe. Torske heißt auf Norwegisch Kabeljau. Die Suppe war unheimlich cremig und mild und einfach lecker. Genau das Richtige, als wir bei -4 Grad in Lofoten ankamen und uns für den Rafting-Trip durch den Vestfjord stärken wollten.
Fiskesuppe und Torskesuppe – norwegische Fischsuppe
Fischsuppen gibt es in Norwegen wie Sand am Meer und auch die eine Torksesuppe bzw. Skreisuppe gibt es einfach nicht. Mal handelt es sich um Skrei bzw. Kabeljau, es kann aber auch Lachs in der Suppe sein. Meeresfrüchte sind ebenfalls oft und gerne genutzt. Von Muscheln über Garnelen bis hin zu Krabben. Letztere waren auch in unserer Lunch-Suppe auch dabei. Ich hab sie hier weggelassen, weil mein Skrei im Mittelpunkt stehen sollte. Natürlich könnt ihr auch einfach noch eine Handvoll frisches Krabbenfleisch in die Suppe geben und kurz mit erhitzen.
Cremige Fischsuppe mit feinen Gemüsestreifen und Sahne
Dazu kommt in der Regel sehr fein geschnittenes Gemüse, meist in zarte Julienne-Streifen. Möhren habe ich fast immer gesehen, außerdem ist Sellerie in feinen Scheiben möglich, Frühlingszwiebeln oder Lauch passen auch gut. Basis ist außerdem immer ein guter Fischfond, am besten natürlich selbst gekocht! Damit die Suppe cremig und sahnig wird, kommen sowohl Sahne als auch Crème fraîche zum Einsatz. Das ist zwar nicht leicht, dafür sättigend und natürlich einfach lecker. Meine Fischsuppe mit Skrei habe ich nicht extra abgebunden. Sie ist damit eher flüssig als dickcremig. Wer es noch etwas cremiger und fester möchte, kann die Suppe aber auch mit Mehl abbinden. Diese Option gebe ich im Rezept mit an.
Skrei – der berühmte Winterkabeljau
Den bekannten Winterkabeljau bekommt ihr in der Regel von Januar bis etwa Ende April an gut sortierten Fischtheken im Supermarkt, im FrischeParadies oder in der Metro. Skrei hat ein besonders festes, fettarmes Fleisch. Die Fische wandern im Winter rund 1.000 km aus der Arktis bis nach Nordnorwegen, um dort zu laichen. Das heißt, sie sind etwa 5-8 Jahre alt und mindestens 2 kg schwer, wenn sie per Angel und Leine nachhaltig aus Wildfang gefischt werden. Davon durfte ich mir selbst ein Bild machen.
Skrei bzw. Kabeljau ist mager, reich an gesunden Proteinen sowie den Vitaminen D und B12 und außerdem eine natürliche Quelle an Jod. Dank einer überdurchschnittlich großen Menge von Vitamin A und Selen kann der Konsum von Fisch sogar zur Stärkung des Immunsystems beitragen.
In den 1980er-Jahren waren die Kabeljau-Bestände noch überfischt, seitdem gibt es strenge Regeln. Die Bestände konnten sich vollständig erholen, mittlerweile ist Skrei damit heute der größte und nachhaltigste Kabeljaubestand weltweit. Mittels Fangquoten und regelmäßiger Kontrollen wird dafür gesorgt, dass das „Gold der Lofoten“ nicht überfischt wird. 2019 liegt die Fangquote für arktischen Kabeljau, die durch die norwegische Regierung festgelegt wurde, bei insgesamt etwas über 300.000 Tonnen. Insgesamt etwa 1.000 Fischerboote sind jetzt zwischen Januar und April im Einsatz. Sie müssen alle in Norwegen registriert sein und dürfen entsprechend der Quote nur eine bestimmte Menge Skrei fangen. Seit etwa 10 Jahren kennt und liebt man Skrei auch in Deutschland – ihr bekommt ihn deswegen regelmäßig beim Fischhändler eures Vertrauens. Wenn ihr Kabeljau mögt, aber Skrei noch nicht kennt, solltet ihr ihn unbedingt mal probieren – es lohnt sich!
Norwegische Fischsuppe mit Skrei – Fiskesuppe
Cremig-milde Suppe mit Winterkabeljau, Gemüse, Sahne und Crème fraîche. In den Hinweisen gibt es einen Tipp, um die Suppe weiter anzudicken.
Zutaten
- 1 EL Butter
- 2 kleine Schalotten
- 500 ml guter Fischfond
- 2 kleine Möhren
- 2 Frühlingszwiebeln
- 150 g Sahne
- 200 g Crème fraîche
- 400 g Skrei-Filet oder Loin (außerhalb der Skrei-Saison normaler Kabeljau)
- 1 TL Weißweinessig
- Meersalz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- abgeschnitte Dillspitzen von einigen Zweigen frischem Dill
Zubereitung
Butter in einem großen Topf bei mittlerer Hitze zerlassen. Schalotten schälen, sehr fein würfeln und in der Butter sanft glasig dünsten, ohne dass sie Farbe annehmen.
Fischfond angießen und zum Kochen bringen.
In der Zwischenzeit die Möhren schälen und in etwa 5 cm lange, sehr feine Julienne-Streifen schneiden. Die Frühlingszwiebeln putzen, die Wurzeln abschneiden und den dunkelgrünen Teil wegschneiden. Frühlingszwiebeln ebenfalls in 5 cm lange Stücke schneiden und in feine Streifen schneiden. Die Gemüsestreifen mit in den kochenden Fond geben und etwa 5 Minuten leicht simmern lassen.
Sahne und Crème fraîche in die Suppe geben und gut unterrühren. Nur sehr leicht simmern lassen, nicht mehr richtig kochen.
Den Skrei in mundgerechte Stücke schneiden und in die Suppe geben. Je nach Größe der Stücke etwa 3-5 Minuten in der heißen Suppe ziehen lassen, bis der Fisch gar ist.
Die Fischsuppe mit Essig, Salz und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer abschmecken. Suppe direkt auf Teller verteilen, mit einigen frischen Dillspitzen garnieren und sofort servieren.
Hinweise
Wer die Suppe mehr gebunden haben möchte, gibt nach dem ersten Schritt 1 EL Mehl zu den Schalotten. Das Mehl gut anschwitzen, dann unter ständigem Rühren den Fischfond langsam angießen. Die Mischung 5-10 Minuten sanft köcheln lassen - dann ist der Mehlgeschmack nicht so intensiv. Danach wie im Rezept angegeben weiter vorgehen.
Zu der Pressereise wurde ich von Seafood from Norway eingeladen.
Das Norwegian Seafood Council arbeitet eng mit der norwegischen Fischerei- und Aquakulturindustrie zusammen, um den norwegischen Fischmarkt durch lokale Kompetenz, Steigerung der Absatzpotenziale und gezieltes Reputationsmanagement zu entwickeln. Die norwegische Fischindustrie finanziert die Arbeit des Norwegian Seafood Council über Abgaben auf alle norwegischen Exportprodukte. Das Norwegian Seafood Council ist ein öffentliches Unternehmen unter Führung des Ministeriums für Handel, Industrie und Fischerei.
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